Denselben Hut kaufen oder am selben Ort in die Ferien gehen wie die Lieblingsinfluencerin, das ist bald von gestern. Jetzt gibt es auch Social Trading. Was genau diese Art von Wertschriftenhandel nun ist, wie er funktioniert, was die die Vor- und Nachteile sind, erklären wir Ihnen hier.
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Social Trading: Werden Sie mit Social Media zum Broker
Anlagestrategien von anderen Nutzern beobachten, kommentieren oder gar kopieren: Social-Trading-Plattformen wie wikifolio machen es möglich. Sie bringen die Funktionsweise von Social Media in die Finanzwelt und machen Sie möglicherweise zum Broker.
Was ist Social Trading?
Social Trading ist eine Form vom Börsenhandel auf der Basis der sozialen Medien und verbindet Börsenhandel mit der Funktionsweise der sozialen Netzwerke. Wie auf anderen sozialen Medien dreht es sich bei Social Trading Netzwerken um die Menschen auf der Plattform – die Community. Anders als bei Plattformen wie Instagram und co. steht jedoch bei den Social Trading Plattformen nicht der Lifestyle im Mittelpunkt, sondern die Finanzmarktentwicklungen und wie verschiedene Trader mit diesen umgehen. Dabei gibt es die Signalgeber, welches die Social Trader sind, und deren Follower, die Signalnehmer.
Die Funktionsweise dieser Netzwerke ist simpel: Vermögensverwalter, aber auch ambitionierte private Wertpapierhändler veröffentlichen auf einer Plattform ihre Meinung zu Wertschriften oder sogar ihr gesamtes Portfolio und agieren als erfahrene Trader. Anlegerinnen und Anleger wiederum können diese Informationen einsehen, kommentieren oder selbst nachbilden. Und zwar mittels Copy-Tradings: Dabei legen Anleger einen Betrag fest, mit dem Sie einem bestimmten Trader folgen wollen. Einmal festgelegt, werden die Käufe und Verkäufe dieser Trader automatisch repliziert. Im Unterschied zum klassischen Handel herrscht totale Transparenz. Anlageentscheidungen werden unmittelbar veröffentlicht, und es besteht die Möglichkeit, offen darüber zu sprechen.
Wikifolio: Eine Plattform zum mitmachen
Ein Social Trading Anbieter ist unter anderem wikifolio. Hier können private Händler, Vermögensverwalter oder Finanzmedien Musterdepots erstellen, die verschiedene Handelsideen abbilden. Finden diese Zertifikate genügend Unterstützer, werden Sie gemeinsam mit dem Finanzdienstleister Lang & Schwarz herausgegeben. Aus einem virtuellen wikifolio wird also ein Zertifikat, in das dann auch tatsächlich an der Börse investiert werden kann. Ist das Zertifikat erfolgreich und weist eine positive Performance aus, profitieren alle drei Parteien davon: erstens der Trader, der einen prozentualen Anteil davon erhält, zweitens der Anleger, der vom Wertzuwachs seines eingesetzten Kapitals profitiert und drittens wikifolio, das sich durch Abgaben finanziert. Auch bei diesem Modell liegen die Vorteile in der Transparenz: Sämtliche Transaktionen und Gebühren sind von Beginn an öffentlich und die Wertentwicklung lückenlos nachvollziehbar. Der Kursverlauf gibt also Aufschluss über den effektiven Erfolg der Anlagestrategie des Traders.
Wie Sie ein wikifolio Zertifikat erstellen können, lesen Sie in unserem Artikel «Social Trading: So investieren Sie in wikifolio-Zertifikate».
Welche Vorteile geniessen Social Trader?
Wahrscheinlich die grössten Vorzüge solcher Netzwerke sind die tiefen Gebühren, und dass Sie bereits mit wenig Geld ihr eigenes Portfolio kreieren können. Anstatt einen Fondsmanager oder eine Fondsmanagerin zu zahlen, haben Sie die Chance, Top-Tradern zu folgen und auch von ihnen zu lernen. Dazu kommt noch, dass die Trades transparent sind.
Welche Nachteile gibt es bei solchen Trades für die Nutzer?
So benutzerfreundlich diese sozialen Trading-Netzwerke auch sein mögen: Für Finanzmarkt-Neulinge sind sie nur bedingt zu empfehlen. Denn um die Strategien und Risiken überhaupt nachvollziehen zu können, ist Basiswissen und eine gewisse Erfahrung im Handel von Finanzprodukten notwendig. Dennoch: Social-Trading eröffnet spannende neue Möglichkeiten sowohl für interessierte Privatanleger als auch für Vermögensverwalter.