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Zur Stärkung der inländischen Konjunktur – SNB senkt Leitzins auf 1 Prozent

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lockert ihre Geldpolitik zum dritten Mal in Folge und senkt den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,0 Prozent. Dies ist als Reaktion auf die anhaltend schwache Konjunktur zu werten.

Philipp Merkt, Chief Investment Officer (CIO) von PostFinance, hält die Entscheidung der SNB angesichts der aktuellen Rahmenbedingungen für nachvollziehbar und adäquat:

Die SNB nutzt den durch die tiefe Inflation entstandenen Spielraum und reagiert mit ihrer Zinssenkung auf die anhaltend schwache inländische Konjunktur. Das zentrale Ziel dürfte sein, die Investitionstätigkeit in der Schweiz wieder anzukurbeln.

Die Kerninflationsrate hat sich zuletzt bei rund 1 Prozent stabilisiert und liegt damit tiefer als von der SNB selbst erwartet. Zudem haben sinkende Strompreise und ein geringeres Risiko eines höheren Referenzzinssatzes – und damit verbunden höhere Mieten – den langfristigen Inflationsausblick weiter abgeschwächt. Gleichzeitig bleibt die inländische Konjunktur unverändert schwach. Mit der erneuten Zinssenkung sollen die Anreize für Investitionen von Firmen und Privaten weiter erhöht werden. Immobilienbesitzer:innen werden dies vor allem in Form von günstigeren SARON-Hypotheken spüren. Die Zinsen der langfristigen Hypotheken dürften ebenfalls sinken, aber angesichts des bereits sehr niedrigen Niveaus nur noch leicht. Für Sparer:innen könnte dieser Entscheid perspektivisch tiefere Kontozinsen nach sich ziehen.

Laut Philipp Merkt hat die Zinssenkung aber nicht nur eine inländische, sondern auch eine internationale Komponente:

Die Zinssenkung ist auch eine Reaktion auf das sich verändernde internationale Umfeld. Die führenden Zentralbanken haben begonnen, ihre Geldpolitik zu lockern, und dürften dies in den nächsten zwölf Monaten fortsetzen. Mit nun bereits drei Zinssenkungen in Folge hat sich die SNB darauf vorbereitet, den Schweizer Franken nicht zu attraktiv werden zu lassen.

Dies würde vor allem den Schweizer Exportsektor treffen, der sich in den letzten Monaten allmählich erholt und einen wesentlichen Beitrag zum Wirtschaftswachstum in diesem Jahr geleistet hat.

Philipp Merkt

Chief Investment Officer