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Erstellt am 21.08.2019 | Aktualisiert am 27.01.2021

Buy and Hold: Die lange Sicht zahlt sich aus

«Buy and Hold» ist eine beliebte Anlagestrategie. Dabei halten Anlegerinnen und Anleger Wertpapiere auf lange Zeit im Depot, statt sie aktiv regelmässig zu handeln. Es ist also eine passive Anlagestrategie, die darauf abzielt, am langfristigen Erfolg eines Indexes oder eines Unternehmens und dessen Aktien teilzuhaben. Für das erfolgreiche Verwalten des eigenen Portfolios im Buy-and-Hold-Ansatz gilt es jedoch, drei wichtige Punkte zu beachten. Denn nicht immer rechtfertigt sich das Vertrauen in die dauerhaft positive Wertentwicklung.


«Buy and Hold» eignet sich besonders für Anlegerinnen und Anleger, die auf lange Zeit Geld investieren möchten. Gerade bei Anlegern mit einem langen Anlagehorizont, bieten sich zukunftsorientierte Portfoliostrategien an. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass Korrekturen an den Finanzmärkten besser ausgeglichen werden können als mit kurzfristigen Anlagestrategien. Und: Im Gegensatz zu Anlegern, die kurzfristig und mit hoher Häufigkeit Wertpapiere kaufen und verkaufen, spart man mit der Buy-and-Hold-Strategie Transaktionskosten (Courtagen). Dies besagt auch die berühmte Börsenweisheit «Hin und her macht Taschen leer». Mehr dazu erfahren sie im Artikel «Chat mit Sabrina: Börsenweisheiten».

Gleichzeitig profitieren langfristige Anleger davon, dass sich die Aktienmärkte historisch betrachtet tendenziell nach oben bewegen. Mehr dazu finden Sie im Artikel «Warum sich Aktien lohnen». Wer einen Buy-and-Hold-Ansatz verfolgt, muss nicht den exakt richtigen Ein- oder Ausstiegszeitpunkt an den Börsen erwischen, sondern vertraut auf die auf lange Zeit positiven Entwicklungschancen der Finanzmärkte.

Solide Unternehmen bevorzugen, Hype-Titel aussen vor lassen

Das heisst aber nicht, dass alle, die eine Buy-and-Hold-Strategie verfolgen, sich mit der Börse nicht mehr beschäftigen sollen, nur weil ihr Ansatz nicht auf Tageskursen basiert. Auch jene, die auf lange Zeit investieren, müssen die wichtigsten Entwicklungen an den Finanzmärkten und der Unternehmen in ihrem Portfolio kennen. Sie setzen sich sonst der Gefahr aus, wichtige Marktgeschehnisse und Unternehmensentwicklungen zu verpassen und falsche Entscheidungen zu treffen oder Potenziale gewisser Aktien oder ETFs – positive wie negative – nicht zu erkennen. Auch die Auswahl der richtigen Aktien und ETFs ist für eine erfolgreiche Buy-and-Hold-Strategie massgebend. Wer auf die Dauer passiv anlegt, sollte in Titel investieren, von denen auch tatsächlich eine langfristig positive Entwicklung zu erwarten ist. Unternehmen, die kurzfristige Hypes oder Trends aufnehmen und/oder über riskante Geschäftsmodelle verfügen, versprechen bei der langfristigen Anlage wenig Erfolg. Unternehmen mit einem soliden Fundament, einem nachhaltigen Businessmodell, einem starken Cashflow und einem krisenresistenten Wachstum sind hier zu bevorzugen. Auch wenn diese in der Regel eher langsamer wachsen als spektakuläre Trend-Titel, bieten sie auf lange Sicht meist doch mehr Stabilität und entsprechend auch eine bessere Rendite.

Informiert bleiben

Was unabhängig von der gewählten Anlagestrategie gilt: Es empfiehlt sich, stets informiert zu bleiben. So können Sie korrekt einschätzen, ob Sie trotz einer flachen Kursentwicklung oder gar Abwärtsbewegung investiert bleiben möchten. Wer eine sehr aktive Strategie verfolgt, sollte dies täglich oder wöchentlich tun – je nach Anlagestil. Wer sich der Buy-and-Hold-Strategie verschrieben hat, kann grundsätzlich auf den täglichen Kurscheck verzichten. Unverzichtbar hingegen ist das regelmässige Studium von Presse und Unternehmenspublikationen. Schliesslich dürfen auch langfristige Anleger den richtigen Ausstiegszeitpunkt nicht verpassen. Entsprechend sollten Buy-and-Hold-Anlegerinnen und -Anleger ihre Strategie auf ihren Zielen und Bedürfnissen basierend aufbauen und sich dann zum Verkauf der Aktie oder des ETF entscheiden, wenn ihre Kursziele – im Idealfall – erreicht wurden.

«Buy and Hold» nur anwenden, wenn es Ihrem Anlegertyp entspricht

Für viele Einsteiger mag «Buy and Hold» ganz schlüssig und einfach umsetzbar klingen. Dennoch eignet sich der Anlagestil nicht für alle Anlegertypen und Ziele. Wer bereit ist, kurzfristig hohe Risiken einzugehen, so oder so die Entwicklungen und Kurse an den Märkten täglich verfolgt, sich nicht scheut, auf Hypes und Trends zu reagieren, und strikt nach dem Prinzip «Safety first» handelt, ist mit einem häufigeren taktischen Umschichten des Portfolios vielleicht besser unterwegs. Spekulative, schnelle und überdimensional hohe Renditen wird es mit «Buy and Hold» wahrscheinlich nicht geben – aber das ist in der Buy-and-Hold-Strategie auch nicht das Ziel. Wie oben beschrieben geht es um die Investition in Aktien oder ETFs, die eine langfristig positive Entwicklung erwarten lassen. 

Für die einen ist das ein Nachteil – andere hingegen sind ohnehin nicht auf der Suche nach dem nächsten Google, Coca Cola oder Amazon und bevorzugen eine zurückhaltende Investition in bewährte Titel. Auch diese Anlegerinnen und Anleger dürfen jedoch nicht vergessen, dass «Buy and Hold» nur funktioniert, wenn man sich durch kurzfristige Kursverluste oder Unsicherheiten an den Märkten nicht aus der Ruhe bringen lässt. Generell ist «Buy and Hold» für alle, die nicht die Zeit und das Interesse haben, sich täglich um ihre Anlagen zu kümmern, ein überprüfenswerter Anlagestil. Insbesondere Anlegerinnen und Anlegern, die über einen langfristigen Anlagehorizont verfügen, bietet die passive Strategie spannende Chancen, mehr aus ihrem Geld zu machen.

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