Eigentlich ist es ja ganz einfach: Wie auf jedem Marktplatz steigen die Preise, wenn mehr Personen eine Aktie kaufen als verkaufen möchten. Und natürlich gilt das auch umgekehrt. Es sind also Angebot und Nachfrage, die den Preis bestimmen. Je stärker das Auf und Ab, desto grösser die sogenannte Volatilität . Die Volatilität gibt Auskunft über die Schwankungsbreite eines bestimmten Titels. Anders gesagt: Sie drückt aus, wie gross die Schwankungsintensität des Preises eines bestimmten Titels ist und zeigt damit auch zu einem bestimmten Grad, wie hoch das Risiko dieses Titels ist.
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Wieso schwanken Kurse?
Kurse steigen und fallen, das ist jeder Anlegerin und jedem Anleger klar. Aber warum eigentlich? Was löst diese Schwankungen aus?
Erwartungen an ein Unternehmen
Um die Preisschwankungen zu erklären, stellt sich eine weitere Frage: Weshalb möchte jemand eine Aktie kaufen oder verkaufen? Hier wird es schon etwas komplizierter.
Die Kurse spiegeln, welche Erwartungen die Anleger an den Wert und zukünftige Gewinne eines Unternehmens haben. Gehen Anleger davon aus, dass ein Unternehmen zukünftig erfolgreich wirtschaftet, dann wollen mehr Personen Anteilsscheine kaufen. Also steigt der Wert des Unternehmens, und der einzelnen Aktie . Umgekehrt ist es genauso: Erwarten Anleger schwierige Zeiten für das Unternehmen, wollen sie ihre Anteile loswerden. Damit fällt der Kurs der Wertpapiere . Verändern sich also die Erwartungen, dann steigt oder fällt der Kurs.
Die Rolle der Gesamtwirtschaft
Auch übergeordnete Faktoren spielen eine Rolle. Beispielsweise haben üblicherweise die Aussichten für die gesamte Branche, in dem sich das Unternehmen bewegt, einen Einfluss auf die Kursentwicklung. Auch das generelle wirtschaftliche Umfeld, Konjunkturprognosen oder die Entwicklung von Arbeitslosenzahlen können Einfluss auf Kurse nehmen. Zudem gibt es zahlreiche indirekte Faktoren: Beispielsweise beeinflussen das Zinsumfeld oder die momentanen Erträge anderer Anlagen das Verhalten der Anleger. Sind nämlich die Zinsen eher niedrig, investieren mehr Anleger ihre Mittel in Aktien und diese steigen dann im Preis. Oder umgekehrt. Grundsätzlich kann man an der Volatilität auch ein wenig die Unsicherheit im Markt ablesen.
Damit wird allerdings auch rasch klar, dass Kurse nie ausschliesslich aus rationalen Gründen schwanken. Anleger dürfen nie vergessen, dass es zahlreiche psychologische Faktoren gibt, die Kurse beeinflussen können. Das Abschätzen eines zukünftigen Gewinns ist schliesslich nicht einfach. Auch fällt es vielen Anlegern schwer, gegen den Strom zu schwimmen – oft tun deshalb viele das Gleiche und folgen der Mehrheit, auch wenn dies rational nicht nachzuvollziehen ist. Gezielt gestreute Gerüchte oder bewusstes Spekulieren von professionellen Anlegern können Kurse ebenfalls beeinflussen, genauso wie zum Beispiel eine allgemeine Nervosität aufgrund der weltpolitischen Lage, unabhängig von den tatsächlichen Fakten und Zahlen zu Unternehmen und Branche.