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Erstellt am 10.07.2024

Produktideen entwickeln mit Hilfe von Megatrends

Aus Trends lassen sich neue Produktideen entwickeln. Doch wo findet man Informationen zu Trends und wie können Unternehmen mit Trends arbeiten? Ein nützliches Werkzeug sind Trendradare. Sie helfen Unternehmen dabei, systematisch auf Veränderungen im Markt zu reagieren und das Geschäft fit für die Zukunft zu machen.

In Kürze

  • Trends und Megatrends sind Katalysatoren für innovative Produktideen.
  • Mit einem Trendradar können Unternehmen die für sie relevanten Trends identifizieren.
  • VNTR, die Innovations- und Venturing-Unit von PostFinance, nützt für die Identifizierung und Analyse von Trends eine spezialisierte Innovationsplattform.

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Für Unternehmen lohnt es sich, sich mit aktuellen Trends auseinanderzusetzen. Im Grundsatz ist ein Trend eine beobachtbare Veränderung im Markt, die auf neue Bedürfnisse, Erwartungen und Verhaltensweisen der Kund:innen hinweist.

Was sind die Unterschiede zwischen Trends und Megatrends?

Trends und Megatrends unterscheiden sich im Grad ihres Ausmasses, der zeitlichen Dauer sowie der Auswirkung. Während Trends oft kurzfristig und spezifisch sind, haben Megatrends eine langfristige und umfassende Wirkung auf die Gesellschaft, die Wirtschaft und/oder die Technologie.

FaktorenTrendsMegatrends
Faktoren
Ausmass 
Trends
Spezifische Veränderungen innerhalb einer bestimmten Branche, eines bestimmten Marktes oder eines bestimmten Konsumverhaltens
Megatrends
Umfassende und bedeutende Veränderungen, die sich über mehrere Branchen erstrecken
Faktoren
Dauer
Trends
Können schnell auftreten und nach wenigen Monaten oder Jahren wieder verschwinden
Megatrends
Sind langlebig und haben eine anhaltende Wirkung über mehrere Jahre oder Jahrzehnte hinweg
Faktoren
Auswirkung
Trends
Haben oft eine begrenzte und spezifische Auswirkung auf bestimmte Bereiche oder Gruppen
Megatrends
Haben weitreichende und tiefgreifende Auswirkungen auf viele Bereiche der Gesellschaft, Wirtschaft und/oder Technologie

Folgende Beispiele veranschaulichen den Unterschied zwischen Trends und Megatrends.

Trends sind zum Beispiel:

  • Konsumtrends: Lebensmittellieferdienste, E-Bikes oder Unverpackt-Läden
  • Technologietrends: selbstfahrende Autos, Einsatz von Drohnen in der Logistik oder das Smart Grid
  • Modetrends: Skinny-Jeans, Tierprints usw.
  • Soziokulturelle Trends: Slowness (z. B. sanfter Tourismus), Simplify (Wunsch nach Vereinfachung)

Megatrends sind zum Beispiel:

  • Demografischer Wandel: alternde Bevölkerung und sinkende Geburtenraten in vielen Teilen der Welt
  • Neo-Ökologie: zunehmende Bedeutung von ökologischem und nachhaltigem Denken
  • Technologische Revolution: neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, Robotik und Automatisierung
  • Globalisierung: wachsende weltweite Vernetzung in Wirtschaft, Kultur und Politik

Gut zu wissen

Trends sind oft von Megatrends getrieben. So ist etwa der Zero-Waste-Trend primär Teil des Megatrends Neo-Ökologie.

Wer recherchiert Megatrends?

Es gibt verschiedene Institute und Unternehmen, die Megatrends erforschen und diese Ergebnisse zur Verfügung stellen. Dazu gehören zum Beispiel:

Zukunftsinstitut

Das deutsche Zukunftsinstitut ist bekannt für seine umfassenden Analysen und Publikationen zu Megatrends, die verschiedene Bereiche wie Gesellschaft, Technologie, Wirtschaft und Umwelt abdecken.

Roland Berger

Die internationale Strategieberatung Roland Berger veröffentlicht regelmässig Berichte zu globalen Megatrends und deren Auswirkungen auf verschiedene Industrien und Märkte. Das Trend Compendium von Roland Berger erscheint jeweils in englischer Sprache.

Warum sind aktuelle Trends für die Entwicklung neuer Produkte wichtig?

Trends sind Katalysatoren für Innovationen. So haben etwa technologische Trends wie Künstliche Intelligenz (KI) oder das Internet der Dinge (IoT) die Entwicklung neuer Gadgets, von smarten Geräten und vernetzten Lösungen angestossen. Der zunehmende Fokus auf Gesundheit hat Produkte wie Fitnesstracker hervorgebracht. Oder die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Produktideen hat die Verbreitung von umweltfreundlichen Verpackungen, nachhaltiger Mode und erneuerbaren Energiequellen gefördert. Für Unternehmen bedeutet dies: Wenn sie Trends systematisch analysieren und in ihre Entwicklungsprozesse integrieren, haben sie die Chance, innovativere, marktfähigere und erfolgreichere Produkte zu lancieren. So können sie sich einen Wettbewerbsvorteil sichern.

Was bringt ein Trendradar für die Produktentwicklung?

Ein Werkzeug zur systematischen Identifizierung und Analyse von Trends ist ein Trendradar. Bei der Produktentwicklung kann er eine wertvolle Rolle spielen, indem er Unternehmen dabei unterstützt, aufkommende Trends frühzeitig zu identifizieren und in die Entwicklungsprozesse zu integrieren. Oder anders gesagt: Er dient dazu, Veränderungen bei den Bedürfnissen und Erwartungen der Kund:innen und damit Marktchancen zu erkennen. So können Unternehmen mit Produktentwicklungen auf die Trends reagieren, bevor die Konkurrenz dies tut. Ein Trendradar ist aber auch ein nützliches Instrument, um zu entscheiden, welche Produktentwicklungen prioritärer Behandlung bedürfen und welche Ressourcen ihnen zugesprochen werden sollten. Jene Vorhaben, die den grössten potenziellen Einfluss auf den Markt haben, rücken in der Entwicklungspipeline nach oben. Und allem voran liefern Trendradars ganz am Anfang des Entwicklungsprozesses Inspiration.

Wie können KMU einen Trendradar erstellen? Eine Kurzanleitung in fünf Schritten

Im Folgenden wird beschrieben, wie ein KMU in fünf Schritten einen eigenen Trendradar erstellen kann.

  • Zunächst sollten die Ziele des Trendradars klar definiert werden. Wenn Sie eine Produktidee entwickeln möchten, kann das Ziel folgendermassen lauten: Wir wollen wissen, welche aktuellen Trends für unser Unternehmen in den nächsten zehn Jahren relevant sein werden und wie diese das Verhalten unserer Kund:innen beeinflussen. Um den Trendradar zu erstellen, plant das Unternehmen die benötigten Ressourcen wie Zeit, Budget und Personal ein und holt alle relevanten Stakeholder an Bord, die in den Prozess eingebunden werden sollen.

  • Das Unternehmen identifiziert verschiedene interne und externe Quellen, aus denen relevante Daten gewonnen werden können. Dazu gehören zum Beispiel Branchenberichte, Marktstudien, wissenschaftliche Publikationen, Patente, Social Media und Fachzeitschriften. Auch Tools wie Google Trends, Google Alerts, Social Media Monitoring Tools und Datenbanken (z. B. Statista, Google Scholar) können dabei hilfreich sein. Die gesammelten Daten sollten in einer strukturierten Form, z. B. in einer Excel-Tabelle oder einer Datenbank, organisiert werden.

  • Die gesammelten Daten werden analysiert, um relevante Trends zu identifizieren. Es gilt, wiederkehrende Muster, aufkommende Technologien und veränderte Kundenbedürfnisse zu erkennen. Mögliche Beurteilungskriterien sind:

    • Themenfelder: Welche Themenfelder betrifft der Trend? (z. B. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Technologie, Umwelt, Recht usw.)
    • Einfluss: Wie stark ist der Einfluss, die der Trend voraussichtlich auf das Unternehmen haben wird?
    • Zeithorizont: Wann wird der Trend innerhalb der Branche von der
    • Mehrheit der Marktteilnehmer:innen angewendet?
    • Risiken: Welche Risiken gehen wir ein, wenn wir den Trend (nicht) berücksichtigen?
    • Innovationsgrad: Welches Potenzial hat der Trend, um innovative und marktfähige Produkte zu entwickeln?
    • Strategischer Fit: Wie passt der Trend zur Strategie des Unternehmens?
    • Marktakzeptanz: Wie wird der Trend von den Kund:innen akzeptiert?
  • Nun «zeichnet» das Unternehmen einen Trendradar, um die identifizierten Trends zu visualisieren. Hierbei können Diagramm-Tools wie Microsoft Excel, Google Sheets oder spezialisierte Software verwendet werden. Der Radar wird in der Regel als Kreis oder als Halbkreis illustriert, in dem die Trends nach ihrer Nähe zum Unternehmen (zentral oder peripher) und dem Handlungsbedarf (Beobachten, Planen, Handeln) angeordnet werden. Zu jedem Trend sollten kurze Beschreibungen und Beispiele hinzugefügt werden, um die Bedeutung und die potenziellen Auswirkungen besser zu veranschaulichen.

  • Aus dem Trendradar leitet das KMU konkrete Massnahmen und Strategien ab, um auf die identifizierten Trends zu reagieren. Es ist wichtig, die identifizierten Trends kontinuierlich zu überwachen und den Trendradar regelmässig anzupassen, beispielsweise monatlich, vierteljährlich oder jährlich, je nach Dynamik der Branche.

Wie sieht ein Trendradar aus?

Wie VNTR Trends systematisch identifiziert und das frühe Innovationsportfolio steuert

Innovationsteams von grösseren Unternehmen arbeiten bei der Erkennung und Analyse von Trends oft mit spezialisierten Softwarelösungen für Innovationsmanagement. So zum Beispiel auch VNTR, die Innovations- und Venturing-Unit von PostFinance. VNTR nutzt die Plattform von ITONICS, die mittlerweile auch im gesamten Unternehmen eingesetzt wird, um funktionsübergreifende Teams bei der Förderung innovativer Projekte zu unterstützen.

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