Ungeeignetes Pricing Modell
Eine weitere Ursache, weshalb junge Unternehmen am Markt scheitern, ist ein Geschäftsmodell mit einem ungeeigneten Pricing. Einerseits geht es hier um die Festlegung von Produktpreisen, andererseits um die Art, wie abgerechnet wird. Wenn sich Pricing allein an den eigenen Kosten orientiert, kann sich ein Start-up mit aus Zielgruppenperspektive überhöhten Preisen in Schwierigkeiten bringen. Kund:innen sind bereit Geld zu bezahlen, wenn das Produkt ein Bedürfnis stillt oder ein Problem für sie löst. Je grösser das Bedürfnis oder das Problem und je besser die Lösung dafür, desto höher ist die Zahlungsbereitschaft. Es muss also ein Preis festgelegt werden, den die Kund:innen bereit sind zu bezahlen. Wenn diese Bereitschaft sehr tief ist, ist der Product-Market-Fit noch nicht gut genug, und damit wären wir bei Grund zwei, warum Start-ups scheitern.
Je nach Produkt muss sich das Start-up auch überlegen, ob das Bezahlmodell im Abo geeignet ist, pro Kauf, pro Monat, pro Nutzererfolg (zum Beispiel, wenn die Kund:in durch das Produkt an Leads kommt und dann pro Lead bezahlt), oder ob es gratis genutzt werden kann und die Kund:innen Werbetreibende sind. Letzteres bedingt jedoch eine grosse Community an Nutzer:innen, damit Werbekund:innen überhaupt interessiert sind. Das Bezahlmodell will wohlüberlegt sein, denn jedes hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Ein Abo-Modell macht es zum Beispiel einfacher, die Umsätze zu planen, während ein Nutzererfolgsmodell der möglichen Kundenskepsis entgegenkommt, weil er nur bezahlt, wenn es ihm etwas bringt.