Der Fall GameStop kurz erklärt
Der spektakuläre Fall GameStop, der sich Anfang 2021 ereignete, erreichte wohl deshalb so grosses mediales Echo, weil sich mit ihm der uralte Mythos «David gegen Goliath» in einer hochbrisanten und topaktuellen Geschichte erzählen lässt.
Hedgefonds – Goliath in unserer Analogie – sind die grossen, institutionellen und vermögenden Anleger, die versuchen, von fallenden Kursen zu profitieren. Und so spekulierten diverse Hedgefonds auch auf fallende Kurse bei der Aktie des US-Videospielhändlers GameStop Corp., da im digitalen Zeitalter davon ausgegangen werden kann, dass immer weniger Videospiele physisch gekauft werden. Gleichzeitig taten sich in einem wallstreetkritischen Forum des Portals Reddit zahlreiche Kleinanlegerinnen und Kleinanleger zusammen. Sie nehmen in unserer Geschichte die Rolle des «David» ein, weil sie beschlossen, den Kurs der GameStop-Aktie in die Höhe zu treiben, um dem unbeliebten Hedgefonds zu schaden. Eine schnell wachsende Bewegung formierte sich: Es entstand ein richtiger Run auf die GameStop-Aktie. Mit dem in der Folge stark steigenden Kurs des Gaming-Unternehmens hatten sich denn auch diverse grosse Hedgefonds verspekuliert, was grosse Verluste für sie bedeutete.