Schritt 6: Treiben Sie das benötigte Kapital auf
In Ihrem erstellten Canva unter Key Ressources haben Sie definiert, wie viel Kapital Sie benötigen, um die Idee umzusetzen. Bei Start-ups ist es üblich, dass die erste sogenannte Finanzierungsrunde im eigenen Umfeld stattfindet. Dazu begeistern Sie Freunde, Familie und Bekannte für Ihre Geschäftsidee, damit diese Ihre Startfinanzierung sicherstellen. Meist tun sie das in Form eines zinslosen Darlehens, so dass Sie ihnen im Gegenzug keine Anteile abgeben müssen. Oft können Sie auch bei Ideen-Wettbewerben, Start-up-Programmen oder von der Wirtschaftsförderung einen Gründungszuschuss erhalten.
Wenn Sie mehr Kapital benötigen, als Ihnen Ihr Umfeld oder Ihre Bank zur Verfügung stellen können, macht es für die erste sogenannte Pre-Seed-Runde Sinn, mit Business Angels zusammen zu arbeiten. Diese investieren nicht nur Geld im fünf- bis sechsstelligen Bereich in Ihr Unternehmen, sondern auch Zeit und Wissen. Business Angels treffen Sie an Start-up-Events oder über Plattformen und Accelerator-Programme. Einen wichtigen Tipp für das Zugehen auf Investor:innen gibt Christoph Jenny, Mitgründer und CFO von Planted Foods: «Es war unglaublich wichtig für unsere Investorensuche, dass die Investoren bereits mit unserem Produkt interagieren konnten. Sie konnten es sich selbst bestellen und testen. Deshalb empfehle ich, erst auf Investoren zuzugehen, wenn Sie etwas Handfestes vorweisen können.» Wie bereits im Schritt 4 erwähnt, wird von Investor:innen oft ein Pitch-Deck verlangt, das Ihre Geschäftsidee kurz zusammenfasst. Bei Pitch-Wettbewerben wird Ihre Idee mit dem Pitch-Deck vor einer Jury aus Investor:innen präsentiert, woraufhin diese entscheiden, ob sie investieren möchten.
In einer späteren Wachstumsphase werden in aller Regel Venture Capitalists (VCs) für noch grössere Investments gesucht. Diese bewegen sich im sechs- bis siebenstelligen Bereich. VCs sind meist wenig im Unternehmen involviert und recht stark am Wachstum sowie am Gewinn interessiert, der durch einen Verkauf, dem sogenannten Exit, erzielt werden kann.
Bei Business Angels und VCs gilt: Schliessen Sie saubere Verträge ab. Hier lohnt es sich, auf das Know-how und die Beratung von Jurist:innen zu zählen. In einem sogenannten «Term Sheet» werden die bilateralen Konditionen zwischen Investor:in und Gründer:in vereinbart. Zusätzlich gibt es einen Aktionärsbindungsvertrag (ABV), welcher definiert, wie die Aktionär:innen während der Dauer ihres Investments miteinander umgehen sollen und was bei einem Auseinandergehen passiert.