Steigende Lebenserwartung und anhaltend tiefe Zinsen
Betrug bei der Gründung der AHV im Jahr 1948 die Lebenserwartung der damals 65-jährigen Männer noch zwölf Jahre und diejenige der Frauen noch 14 Jahre, so liegen die entsprechenden Werte der heute 65-Jährigen bei über 19 bzw. 22 Jahren. In der AHV verschlechtert sich – durch die Kombination von gestiegener Lebenserwartung und gesunkenen Geburtenraten – das Verhältnis zwischen Beitragszahlern und Leistungsbezügern laufend. In der beruflichen Vorsorge hat die Kombination von gestiegener Lebenserwartung und sinkenden Anlagerenditen aufgrund des zu hohen Umwandlungssatzes eine systemfremde Umverteilung von den aktiv Versicherten zu den Rentenbezügern zur Folge. Die steigende Lebenserwartung aufgrund medizinischer Fortschritte ist grundsätzlich sehr erfreulich. Sie bringt jedoch zusammen mit den anhaltend tiefen Zinsen die Altersvorsorge in Schieflage. Mit der Altersrentenreform «Altersvorsorge 2020» wollte der Bundesrat Gegensteuer geben. Das Nein an der Urne verhindert nun die baldige Fahrt in ruhige Gewässer.