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Erstellt am 07.11.2018 | Aktualisiert am 22.08.2019

Diversifikation – anhand von Beispielen erklärt

Von Diversifikation hat wahrscheinlich jede Anlegerin und jeder Anleger schon einmal gehört. Sie ist das A und O einer erfolgreichen Investmentstrategie. Denn: Wer seine Anlagen breit streut, kann das Risiko bis zu einem bestimmten Punkt minimieren und so mehr aus seinem Geld machen.

Wer anlegt, weiss: Das ganze Vermögen auf eine Karte zu setzen, lohnt sich nicht. Wer erfolgreich in Wertpapiere investieren möchte, sollte sein Vermögen auf verschiedene Anlageinstrumente, Branchen, Währungen und Länder oder Weltregionen streuen. Diversifikation heisst das Zauberwort. Wie das genau funktioniert, erfahren Sie im Artikel «Diversifikation - weshalb Sie nicht alle Eier in einen Korb legen sollten».

Warum aber ist Diversifikation  so wichtig? Mit einem diversifizierten Portfolio können Sie Risiken verteilen und somit minimieren. Die Finanztheorie unterscheidet systematische und unsystematische Risiken. Das systematische Risiko lässt sich grundsätzlich nicht vermeiden. Wer Geld investiert, muss das Risiko, dass sich zum Beispiel politische Ereignisse oder Naturkatastrophen negativ auf den Aktienmarkt auswirken, in Kauf nehmen. Dafür bekommen Anleger schliesslich auch Prämien. Gemeint ist damit die sogenannte Risikoprämie: Einfach ausgedrückt ist die Risikoprämie eine Art Belohnung dafür, dass Anleger ein riskanteres Investment wählen, statt einer sichereren Anlage den Vorzug zu geben. Sie wird nicht bar auf die Hand ausbezahlt, sondern in die Auszahlungen der Anlage einberechnet. Das unsystematische Risiko hingegen, also zum Beispiel das Risiko auf einen Verlust aufgrund eines Firmenkonkurses, lässt sich durch Diversifikation quasi ausschalten. Eben genau, indem Sie nicht nur in einzelne Unternehmen oder Branchen investieren und somit Verluste durch andere Investments ausgleichen können. Je weniger die Anlagekategorien miteinander korrelieren – also je stärker sie sich unterscheiden – desto ausgeprägter ist der Diversifikationseffekt.

Der Mix machts

Wie Diversifikation genau funktioniert, sehen wir anhand des folgenden Beispiels. Wir nehmen an, dass wir im Jahr 1999 je CHF 10'000.– mit einem Anlagehorizont von 18 Jahren in drei verschiedene Portfolios  investieren. Die Rendite  entspricht der jährlichen Rendite in Prozent. Das Risiko berechnen wir, indem wir kalkulieren, um wie viel höher oder tiefer die Renditen im Vergleich zum Mittelwert lagen.

Vergleichen wir die drei Portfolios: 

  • Schweizer Aktien: Wir investieren nur in Schweizer Aktien gemäss SMI. Damit erzielen wir eine Rendite von 3,83% pro Jahr. Dafür gehen wir ein moderates Risiko ein. 
  • Emerging Markets: Wir investieren nur in Aktien aus aufstrebenden Märkten. Damit erzielen wir eine höhere Rendite (4,50%), aber gehen auch ein um einiges höheres Risiko ein (21,1%).
  • Aktienmix: Wir legen CHF 5'000.– in Emerging Markets und CHF 5'000.– in Schweizer Aktien an. Die Rendite ist minimal höher als bei einer reinen Anlage in Emerging Markets, dafür sinkt unser Risiko signifikant (15,8%). 

Anlageklassen/PortfoliosAnfangskapital (1999)Endkapital (2017)RenditeRisiko
Anlageklassen/Portfolios
Schweizer Aktien (SMI)
Anfangskapital (1999)
CHF 10’000.–
Endkapital (2017)
CHF 19’656.–
Rendite
3,83%
Risiko
13,8%
Anlageklassen/Portfolios
Emerging Markets Aktien
(MSCI World Emerging Markets)
Anfangskapital (1999)
CHF 10’000.–
Endkapital (2017)
CHF 22’086.–
Rendite
4,50%
Risiko
21,1%
Anlageklassen/Portfolios
Aktienmix (je 50%)
Anfangskapital (1999)
CHF 10’000.–
Endkapital (2017)
CHF 22’161.–
Rendite
4,52%
Risiko
15,8%

Soweit, so gut – wir haben also dank Diversifikation unser Aktienportfolio bereits optimiert. Was geschieht nun, wenn wir eine andere Anlageklasse dazunehmen? Schauen wir uns die Obligationen einmal genauer an. 

  • Obligationen: Wir legen nur in verschiedene Obligationen an. Traditionell gehen wir ein sehr kleines Risiko von 4% ein, bekommen dafür aber auch die bisher niedrigste Rendite. 
  • 60% Aktienmix, 40% Obligationen: Wir mischen unseren erfolgreichen Aktienmix mit unseren sicheren Obligationen. Hier bekommen wir die grösste Rendite (dank der Aktien) zu einem deutlich niedrigeren Risiko (dank der Obligationen). 

Anlageklassen/PortfoliosAnfangskapital (1999)Endkapital (2017)RenditeRisiko
Anlageklassen/Portfolios
Obligationen
Anfangskapital (1999)
CHF 10’000.–
Endkapital (2017)
CHF 19’174.–
Rendite
3,68%
Risiko
4,0%
Anlageklassen/Portfolios
60% Aktienmix, 40% Obligationen
Anfangskapital (1999)
CHF 10’000.–
Endkapital (2017)
CHF 22’344.–
Rendite
4,57%
Risiko
9,2%

Schlau diversifiziert ist halb gewonnen

Für risikofreudige wie auch risikoscheue Investoren gilt gleichermassen: Diversifizieren Sie! Auch wenn Sie grundsätzlich gerne Risiken eingehen, können Sie mit cleverer Diversifikation mehr aus Ihren Anlagen machen, wie unser Beispiel zeigt. Weitere clevere Tipps zum Anlegen finden Sie übrigens im Artikel «Anlegen lernen mit den besten Tipps von berühmten Investoren».

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