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Erstellt am 05.07.2021 | Aktualisiert am 28.06.2024

Studium und Weiterbildung finanzieren – welche Möglichkeiten bietet die Schweiz?

Kann ich mir ein Studium überhaupt leisten, wie kann ich es finanzieren und was bringt ein Hochschulpraktikum? Diese und weitere Fragen rund ums Studieren sowie um die Finanzierung von Weiterbildungen beantworten wir in diesem Blogbeitrag.

In Kürze

  • Von Studiengebühren über Verpflegung bis zum öV: Das Studentenleben kann ganz schön ins Geld gehen.
  • Um finanzielle Engpässe zu vermeiden, sollte man bereits bei der Wahl des Studiums an die Finanzierung denken. Ein erster Schritt ist eine Kostenübersicht.
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um sein Studium zu finanzieren: Unterstützung durch die Eltern, Stipendien oder Studentenjobs – oder eine Kombination davon.
  • Auch ein sechsmonatiges Hochschulpraktikum bei PostFinance könnte eine spannende Lösung sein: Student:innen verdienen nicht nur Geld, sondern können gezielte Berufserfahrungen sammeln.

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Sie würden gerne ein Studium beginnen, aber Sie machen sich Gedanken wegen der anfallenden Kosten? Auch wenn Ihre Eltern Sie finanziell kaum unterstützen können oder Sie kein eigenes Geld haben, das Sie für Ihr Studium aufwenden können, sollte dies kein Hinderungsgrund sein. Denn es gibt verschiedene Wege, sich finanzielle Unterstützung zu holen oder selbst Geld zu verdienen. Doch zuallererst ist es hilfreich, sich über die Kosten eines Studiums zu informieren.

Wie viel kostet ein Studium in der Schweiz?

Pauschal lässt sich diese Frage nicht beantworten. Die Kosten hängen zum Beispiel davon ab, welche Universität Sie besuchen, welche Fachrichtung Sie wählen und ob Sie noch zu Hause wohnen, eine eigene Wohnung beziehen oder ein WG-Zimmer wählen. Gemäss berufsberatung.ch betragen die durchschnittlichen Kosten für Studierende, die nicht mehr zu Hause wohnen, pro Jahr zwischen 20’000 und 30’000 Franken.

Am besten, Sie listen die Ausgaben, mit denen Sie als Student:in zu rechnen haben, einmal selbst auf. Zu den wichtigsten Budgetposten gehören:

  • Studiengebühren inkl. Anmelde- und Prüfungsgebühren
  • Studienmaterial und Ausstattung wie Laptop, Software, Drucker, Fachliteratur usw.
  • Wohnungsmiete inkl. aller Kosten, die dazugehören (z. B. Strom). Weiter zum Beitrag «Miete, Strom und Co: Was kostet wohnen?».
  • Lebenshaltungskosten: Lebensmittel, Verpflegung in der Mensa, Coiffeur, Hygiene, Wäsche, Kleider usw.
  • Krankenkassenprämien
  • (Unfall-)versicherung
  • Verträge für Handy und Internet
  • Vorsorge: AHV-Beiträge (ab 20. Altersjahr mind. 480 Franken)
  • ÖV/Velo/E-Bike usw.
  • Freizeit
  • Sport
  • Evtl. Steuern

Wie hoch sind die Studiengebühren?

Die Studiengebühren variieren und sind auf den Websites der jeweiligen Universität oder Fachhochschule abrufbar. Bei den Fachhochschulen liegt die Spannweite der Studiengebühren je nach Institution und allenfalls Studiengang oder Studienstufe zwischen 500 und 1000 Franken pro Semester, bei Universitäten zwischen etwas über 400 bis 1200 Franken. Der Verein swissuniversities führt Listen über die Studiengebühren für die Bachelor- und Masterstudiengänge seiner Mitgliedhochschulen.

Gut zu wissen: Studierende in schwieriger finanzieller Lage, insbesondere wenn sie ein Stipendium fürs Studium erhalten, können an vielen Universitäten von den Semestergebühren befreit werden. Dazu muss ein begründetes Gesuch vorgelegt werden. Verschiedene Universitäten und Fachhochschulen stellen auf Ihren Websites entsprechende Formulare zur Verfügung, die «Härtefallgesuch», «Gesuch um Erlass der Studiengebühren» oder ähnlich heissen. 

Studium finanzieren

Sind die Kosten einmal grob aufgestellt, können Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie das Studium finanzieren. 

Wann muss ich mir Gedanken über die Finanzierung meines Studiums machen?

Am besten während der Studienwahl. Denn von dieser hängt sehr vieles ab: Nicht nur die Höhe der Studiengebühren, sondern auch, ob, wann und wie viel Sie während des Studiums arbeiten können. Nicht jedes Studium lässt hier gleich viel Handlungsspielraum zu. Zudem kann es sein, dass Sie das Studium in den verschiedenen Semestern unterschiedlich beansprucht. Wenn Sie neben dem Studium arbeiten müssen oder wollen: Fragen Sie ältere Studierende, die in der gleichen Situation sind, nach ihren Erfahrungen und wägen Sie die Vor- und Nachteile eines berufsbegleitenden Studiums ab, falls ein solches angeboten wird. Einen spannenden Beitrag zum Thema, ob und wie viel man beim Studieren arbeiten soll oder kann, gibt es auf der Studienwahl-Website des Kantons Zürich. 

Müssen Eltern das Studium finanzieren?

Laut schweizerischem Recht sind die Eltern dazu verpflichtet, ihren Kindern eine angemessene, ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechende berufliche Ausbildung zu finanzieren. Die Ausbildung gilt als abgeschlossen, wenn ein Eintritt ins Berufsleben möglich ist. Jedoch sind die Eltern unter Umständen in bestimmten Situationen von der Unterhaltspflicht in dem Mass befreit, als dem Kind zugemutet werden kann, den Unterhalt mit einer Erwerbsarbeit oder andern Mitteln zu bestreiten.

Die Unterhaltspflicht der Eltern ist im Zivilgesetzbuch geregelt.

Gut zu wissen

Für Kinder von 16 bis 25 Jahren, die in Ausbildung sind, haben Eltern Anspruch auf eine Ausbildungszulage von mindestens 250 Franken pro Kind und Monat. Erkundigen Sie sich in Ihrem Wohnkanton nach der Höhe der Zulagen. 

Wann kann man kantonale Stipendien oder Bildungsdarlehen beantragen?

Sind die finanziellen Mittel, die Ihre Eltern oder Sie einschiessen können, nicht hoch genug, um das Studium zu finanzieren, können Sie beim Kanton (in der Regel dem Wohnsitzkanton der Eltern) ein Stipendiengesuch einreichen. Die kantonale Stipendienstelle prüft, ob Sie ein Stipendium oder Darlehen erhalten und wie hoch dieses ist. Die Kriterien sowie die Höhe der finanziellen Unterstützung variieren von Kanton zu Kanton. Ebenso sind die Rückzahlungsmodalitäten unterschiedlich geregelt: Darlehen müssen immer zurückbezahlt werden (mit oder ohne Zins), Stipendien grundsätzlich nicht (aber es gibt Kantone, die eine Rückzahlung erwarten, wenn Sie später in guten finanziellen Verhältnissen leben). 

Tipp: Reichen Sie Ihr Gesuch frühzeitig ein, damit Sie Klarheit haben, ob Sie ein Stipendium oder ein Darlehen erhalten oder nicht.

Welche privaten Stiftungen und Fonds helfen beim Finanzieren des Studiums?

Falls Sie kein Anrecht auf ein kantonales Stipendium haben, unterstützt Sie allenfalls eine private Stiftung, ein privater Fonds oder die Universität mit einem Ausbildungsbeitrag. Das Eidgenössische Departement des Innern (EDI) unterhält ein Verzeichnis mit allen privaten Stiftungen. Oder fragen Sie bei der Berufsberatungsstelle Ihres Kantons nach möglichen Stiftungen. 

Wie viel Prozent kann man neben dem Studium arbeiten?

Ein Job neben dem Studium hilft Ihnen nicht nur, Ihr Studium zu finanzieren. Er ist auch eine gute Gelegenheit, erste Arbeitserfahrungen zu sammeln. Dasselbe gilt für ein bezahltes Hochschulpraktikum. In jedem Fall ist es ideal, wenn Ihre Arbeit inhaltliche Parallelen zu Ihrem Studium aufweist. Das ist von Vorteil im Studium und macht es einfacher, sich später zu bewerben. Achten Sie aber auch darauf, dass Sie nur so viel arbeiten, dass Ihr Studium nicht zu kurz kommt. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Sie aufgrund nicht bestandener Prüfungen eine – finanziell aufwendige – Extrarunde drehen müssen.

Tipps, wie Sie einen Nebenjob finden, erhalten Sie im Blogbeitrag

Was ist ein Hochschulpraktikum?

PostFinance bietet Student:innen, die bereits seit mindestens vier Semestern studieren, die Möglichkeit, ihre Kenntnisse in einem Hochschulpraktikum in die Praxis einzubringen. Dabei werden die Student:innen von einer erfahrenen und motivierten Praxisbetreuer:in eingeführt und können schon bald erste Verantwortung für spannende Aufgaben übernehmen. Ein Hochschulpraktikum bei PostFinance beginnt in der Regel im Februar oder August und dauert sechs Monate. In dieser Zeit sind die Student:innen zwischen 80 und 100 Prozent bei uns beschäftigt und erhalten einen Lohn (50'000 Franken pro Jahr). Hochschulpraktika bei PostFinance gibt es für verschiedene Fachrichtungen. Wär das was?

Gut zu wissen

Um Ihr Studium zu finanzieren, gibt es nicht nur den einen richtigen Weg. Überlegen Sie sich auch Kombinationen. Vielleicht verdienen Sie den grössten Teil selbst und Ihre Eltern tragen eine kleine Summe bei, oder vielleicht kommen Sie mit einem Stipendium und einem Nebenjob ans Ziel. 

Sie planen eine Weiterbildung?

Sie stehen bereits im Berufsleben und möchten gerne eine Weiterbildung absolvieren. Wir zeigen ausgewählte Möglichkeiten, wie Sie auch in Sachen Finanzen weiterkommen.

  • Der Arbeitgeber ist oft die erste Anlaufstelle für die Finanzierung einer Weiterbildung. Machen Sie Ihrer oder Ihrem Vorgesetzten bewusst, dass die Weiterbildung nicht nur Sie selbst weiterbringt, sondern auch dem Unternehmen Mehrwert bietet. Für umfassendere Weiterbildungen wird in der Regel ein Vertrag aufgesetzt, der nicht nur festhält, welchen Betrag der Arbeitgeber übernimmt, sondern auch allfällige Rückzahlungsmodalitäten und weitere Verpflichtungen beider Seiten beinhaltet (z. B. die Mindestdauer, für die Sie sich zur Mitarbeit im Unternehmen verpflichten). Arbeitsrechtlich sind Arbeitgeber übrigens nicht dazu verpflichtet, ihren Mitarbeiter:innen Weiterbildungen zu finanzieren. Dies passiert auf freiwilliger Basis.

  • Die Eltern, die Tante, der Grossvater oder die besten Freunde: Vielleicht unterstützt Ihr nahes Umfeld Sie finanziell dabei, dank einer Weiterbildung Ihren nächsten Karriereschritt zu machen. Halten Sie aber die Höhe der geliehenen Beträge und die Bedingungen schriftlich fest. So vermeiden Sie, dass aus Unklarheiten Enttäuschungen werden und es zu unnötigen Streitereien kommt.

  • Einzelne Kantone gewähren für Zweitausbildungen und Weiterbildungen Stipendien oder Darlehen. Diese werden jedoch nur ausgerichtet, wenn die eigenen finanziellen Verhältnisse nicht ausreichen, um die Weiterbildung selbst zu finanzieren. Zudem kommen weitere Bestimmungen wie Altersbegrenzungen dazu. Jeder Kanton hat eigene Gesetze und Verordnungen zur Vergabe von Stipendien. Auch verschiedene Stiftungen vergeben Darlehen für Weiterbildungen.

    Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Mehr erfahren über Stipendien und Darlehen bei den kantonalen Stipendienstellen auf edk.ch

    Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Mehr erfahren über die Stiftungen der Schweiz im Stiftungsverzeichnis auf edi.admin.ch

  • Ein Studienkredit ist eine gängige Form der Weiterbildungsfinanzierung. Er hilft Ihnen dabei, Ihre Weiterbildungspläne unkompliziert zu realisieren. Denn mit einem Studienkredit bleiben Sie unabhängig: Sie können die Weiterbildung losgelöst von den Wünschen Ihres Arbeitgebers frei wählen und gehen mit ihm auch keine Verpflichtungen ein. Sinnvoll ist es, im Rahmen eines Studienkredits eine Kreditabsicherung abzuschliessen. So sind Sie als Kreditnehmer:in gegen die Risiken bei Arbeitslosigkeit, Erwerbs- und Arbeitsunfähigkeit geschützt.

FAQ

  • Während des Studiums ist das Geld in der Regel immer knapp. Damit Sie nicht in einen finanziellen Engpass gelangen, haben wir für Sie Infos, Hilfsmittel, Tipps und Tricks, um Geld zu sparen, zusammengestellt.

    Weiter zum Blogbeitrag «Geld sparen: der umfassende Guide»

  • Praktisch sind Budget-Apps, mit denen Sie Ihr persönliches Haushaltsbudget oder das WG-Budget jederzeit griffbereit haben. So sehen Sie genau, wie viel Geld Ihnen noch zur Verfügung steht.

    Weiter zum Artikel «Fünf Budget-Apps für die Budgetplanung»

  • Ob Student:in oder nicht: In der Schweiz müssen alle Personen, die volljährig sind, eine Steuererklärung abgeben. Angegeben werden müssen sämtliche Einkünfte aus unselbstständiger oder selbstständiger Erwerbstätigkeit– zum Beispiel auch ein Praktikumslohn – oder auch Zinserträge aus Konten und Geldanlagen. Nicht als Einkünfte gelten Stipendien mit Unterstützungscharakter und finanzielle Unterstützungen der Eltern. In vielen Kantonen müssen Student:innen erst ab einem Mindesteinkommen Steuern bezahlen. Stipendien müssen nicht versteuert werden, sofern sie Unterstützungscharakter haben.

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