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Erstellt am 12.11.2024

So vermeiden und überbrücken Sie finanzielle Engpässe

Ein gesichertes monatliches Einkommen ist ein trügerischer Luxus. Eine plötzliche Veränderung der Lebensumstände – Umzug, Krankheit, Jobverlust – kann das Versiegen der Haupteinnahmequelle bedeuten. Plötzlich findet man sich in einem finanziellen Engpass wieder. Mit ein paar Tricks und Angewohnheiten sind Sie auf unvorhergesehene Situationen gut vorbereitet.

In Kürze

  • Finanzielle Engpässe können jede:n treffen – Umzug, Krankheit oder Jobverlust sind beispielhafte Gründe dafür.
  • Damit Sie nicht in finanzielle Engpässe geraten, lohnen sich einige Angewohnheiten. Unsere fünf Tipps zeigen Ihnen, wie es geht.
  • Wenn Sie bereits in Geldnot sind, sollten Sie vier grundlegende Dinge tun, um den finanziellen Engpass zu überbrücken.

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Vermeiden Sie Geldsorgen mit diesen fünf Tipps

Es gibt zahlreiche Gründe für eine ungeplante Wendung in Ihrem Leben. Damit diese nicht in jedem Fall eine Wendung zum Schlechten ist, sollten Sie auch finanziell vorbereitet sein. Diese Tipps helfen Ihnen, finanzielle Engpässe zu vermeiden:

Tipp 1: Legen Sie drei bis sechs Monatslöhne zur Seite

Eine Daumenregel besagt, dass Sie in guten Zeiten mindestens drei bis sechs Monatslöhne als Reserve für jeden Fall zur Seite legen sollten. Damit haben Sie ausreichend Spielraum, um nach einer Kündigung einen neuen Job oder eine Übergangstätigkeit zu finden und dabei Ihre laufenden Kosten zu decken. Zusätzlich zu dieser Reserve sollten Sie ein Notfallkonto anlegen, auf dem Sie Geld für unerwartete Ereignisse wie eine Autoreparatur, Arztrechnungen oder Krankenhausaufenthalte zur Seite legen. Damit sind Sie für Unvorhersehbares gut abgesichert.

Tipp 2: Führen Sie ein Haushaltsbuch

Ein Haushaltsbuch ist ein unverzichtbares Werkzeug zur Kontrolle Ihrer Finanzen. Notieren Sie darin alle Einnahmen und Ausgaben. Dies verschafft Ihnen einen klaren Überblick über Ihr Geld und Ihre Verbrauchsgewohnheiten und hilft Ihnen, Einsparungsmöglichkeiten zu identifizieren. Es ist grundsätzlich ratsam, einen Budgetplan zu erstellen, damit Sie finanzielle Probleme vermeiden können. In unserem Blogartikel «Geld sparen: der umfassende Guide» finden Sie Spar-Tipps und Empfehlungen, wie Sie Ihren persönlichen Budgetplan erstellen können.

Tipp 3: Leben Sie nicht am Limit

Wer Sicherheit möchte, sollte nicht den Fehler begehen, am Limit zu leben. Gewöhnen Sie sich keinen extravaganten Lebensstil an, der nur knapp finanzierbar ist. Das bedeutet nicht, dass man jeden Rappen zweimal umdrehen und sich eisern alle Freude verkneifen soll. Aber: trainieren Sie sich an, Geld und Besitz wertzuschätzen und sorgsam damit umzugehen.

Leben Sie so, dass Sie Ihren Lohn nicht jeden Monat komplett für Ihren Lebensstandard nutzen müssen. So ist es kein Sprung ins eiskalte Wasser, wenn Sie nach einer Kündigung nicht sofort einen neuen Job finden, den aktuellen Job aus persönlichen Gründen aufgeben müssen oder Sie sich eine Auszeit für eine berufliche Neuorientierung gönnen wollen.

Tipp 4: Wertschätzen, was da ist

Beobachten Sie Ihre Konsumgewohnheiten: Häufig kaufen wir ein, weil wir Lust auf etwas Neues haben. Dabei verlieren wir oft aus den Augen, was wir schon haben. Wenn wir diese Dinge wertschätzen und pflegen, bleiben sie länger erhalten. Das wiederum kostet meist weniger, als ständig neue Dinge zu kaufen. Das bedeutet zum Beispiel: 

  • Pflegen Sie Ihr Auto. Lassen Sie es regelmässig warten. Fahren Sie vorsichtig, um Verschleiss oder Unfälle zu verhindern. Nutzen Sie für Kurzstrecken den ÖV und setzen Sie sich nur für lange Wege ins Auto.
  • Gehen Sie sorgsam mit Ihrer Kleidung um und vermeiden Sie so ihre unnötige Überbelastung. Viele Kleidungsstücke lassen sich auch umfunktionieren oder wiederverwenden. Alte, aussortierte Kleider können Sie beispielsweise für Gartenarbeit verwenden. Halten Sie Ihren Kleiderschrank aufgeräumt und ordentlich sortiert. So geht nichts verloren und Sie sehen mit einem Blick, was Sie besitzen.
  • Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Vorräte und brauchen Sie diese auf. Es ist schwierig, Geldreserven anzulegen, wenn Sie täglich einen Grosseinkauf tätigen. Werden Sie kreativ und entwickeln Sie eigene Rezepte mit den Zutaten, die bereits im Haus sind.
  • Prüfen Sie einmal pro Jahr Versicherungen und Verträge, wie zum Beispiel Krankenkasse, Hausratsversicherung oder Telefonvertrag. Nehmen Sie bei Bedarf Anpassungen vor oder wechseln Sie den Anbieter. Oft besteht hier grosses Sparpotenzial. Onlineplattformen machen es einfach, Angebote untereinander zu vergleichen. 

Tipp 5: Konsumieren Sie bewusst

Neben Verzicht hilft auch bewusster Konsum dabei, Ausgaben zu reduzieren und Geldreserven anzulegen.

  • Überschlafen Sie jeden grösseren Kauf. Warten Sie mindestens einen Tag und überlegen Sie sich ehrlich: Brauche ich das wirklich? Sie werden erstaunt sein, wie oft die Antwort «Nein» ist.
  • Informieren Sie sich vor jedem Kauf genau über das Produkt. Besonders bei grossen Anschaffungen lohnt es sich, Preise und Leistungen zu vergleichen. Brauche ich alle Funktionen, die der neue TV bietet? Lohnt es sich allenfalls, ein älteres Modell der Waschmaschine zu kaufen oder hat die einen höheren Stromverbrauch? Kann ich einen Rasenmäher mit den Nachbarn teilen? Die Bohrmaschine mieten? Oder den neuen Esstisch secondhand kaufen? Aber auch bei kleineren Einkäufen können Sie vorher genauer hinschauen: Verlangen Sie Proben von Beautyprodukten, leihen Sie sich ein Sportgerät von Freunden zum Testen aus, bevor Sie sich selbst zum Kauf entschliessen, und versuchen Sie, auf Dinge, die Sie nur selten brauchen, zu verzichten. 
  • Sparen Sie sich Restaurantbesuche für besondere Anlässe auf, anstatt sie zur Gewohnheit werden zu lassen. Kochen Sie lieber selbst mit Lebensmitteln, die Sie bereits im Haus haben.
  • Recherchieren Sie nach günstigen Alternativen, bevor Sie sich für ein teures Produkt entscheiden. Zum Beispiel muss es bei Beautyprodukten nicht immer die Luxusvariante sein. Häufig sind günstige Artikel im Detailhandel genauso gut wie das Markenprodukt. 
  • Bezahlen Sie Rechnungen termingerecht oder direkt mit Lastschriftverfahren. Ihr Geld für Mahngebühren ausgeben zu müssen, ist ärgerlich und unnötig. 

Was tun bei finanzieller Notlage?

Sie befinden sich bereits in einem finanziellen Engpass und wissen nicht, wie Sie ihn überbrücken können? Finanzielle Engpässe können jeden treffen. Wenn Sie Ihre Rechnungen nicht pünktlich begleichen können, ist es wichtig, ruhig zu bleiben und systematisch vorzugehen. 

Von der Aufnahme eines Ratenkredits zur Überbrückung eines finanziellen Engpasses ist abzuraten. Ein solcher Kredit kann zwar kurzfristig Erleichterung verschaffen, birgt aber Risiken. Die zusätzliche finanzielle Belastung durch Zinsen und Tilgung kann Ihre finanzielle Situation langfristig verschlechtern, vor allem wenn die grundlegenden Ursachen des Engpasses nicht behoben werden.

Stattdessen sollten Sie alle Möglichkeiten zur Reduzierung von Ausgaben und zur Erhöhung des Einkommens ausschöpfen. Hier sind einige praktische Empfehlungen, die Ihnen helfen können:

Zahlen Sie essenzielle Lebenshaltungskosten zuerst

Der erste und wichtigste Schritt ist es, alle ausstehenden Zahlungen zu erfassen. Erstellen Sie eine Liste mit allen offenen Rechnungen, deren Fälligkeitsdaten und Beträgen. Dies hilft Ihnen, die Dringlichkeit jeder Zahlung einzuschätzen und Prioritäten zu setzen. Konzentrieren Sie sich zuerst auf die essenziellen Lebenshaltungskosten. Dazu gehören:

  • Miete
  • Strom und Heizung
  • Internet und Telefon
  • Krankenversicherung
  • Lebensmittel

Bezahlen Sie diese Rechnungen zuerst und budgetieren Sie einen Betrag für Haushaltseinkäufe. Wenn Sie Rechnungen wie Miete, Strom, Internet und Krankenversicherung nicht bezahlen können, sollten Sie proaktiv Lösungen suchen:

  • Kontaktieren Sie Ihre:n Vermieter:in und bitten Sie um Stundung, also eine Aufschiebung der Zahlung, oder um eine Ratenzahlung.
  • Sprechen Sie mit Ihrer Energieversorgung über Ratenzahlungen für Strom- und Gasrechnungen.
  • Fragen Sie bei Ihrer Bank nach Möglichkeiten zur vorübergehenden Stundung von Kreditkarten.
  • Prüfen Sie, ob Sie Verträge wie Mobilfunk oder Streaming-Dienste pausieren oder kündigen können.

Wichtig: bei Zahlungsverzug droht oft die Kündigung des Vertrags. Kontaktieren Sie daher frühzeitig Ihre Gläubiger, um gemeinsam Lösungen zu finden. Eine Beitragsfreistellung ist meist besser als eine Kündigung, da der Vertrag und der Versicherungsschutz bestehen bleiben. Häufig ist es möglich, Zahlungsaufschübe oder alternative Vereinbarungen zu treffen. So verschaffen Sie sich Zeit, um Ihre finanzielle Situation zu verbessern. 

Setzen Sie Sparraten aus

Wenn Sie in Zahlungsschwierigkeiten geraten, kann es sinnvoll sein, regelmässige Sparraten vorübergehend auszusetzen. Obwohl langfristiges Sparen wichtig ist, hat die Begleichung dringender Rechnungen Vorrang. Sobald sich Ihre finanzielle Situation stabilisiert hat, können Sie das Sparen wieder aufnehmen. Wenn Sie monatlich in Ihre Altersvorsorge oder eine Lebensversicherung einzahlen, können Sie die Beiträge vorübergehend pausieren und später wieder aufnehmen. 

Schrauben Sie Ihre variablen Ausgaben herunter

Überprüfen Sie Ihre Ausgaben kritisch und identifizieren Sie Ausgabenposten, in denen Sie kurzfristig Einsparungen vornehmen können. Das könnte beispielsweise bedeuten, auf Restaurantbesuche zu verzichten und stattdessen selbst zu kochen. Auch das Pausieren von Streaming-Abonnements oder das Nutzen von günstigeren Alternativen beim Einkauf kann helfen, Ihre Ausgaben zu reduzieren.

Überlegen Sie, wo Sie kleine Anpassungen vornehmen können, um langfristig mehr finanziellen Spielraum zu schaffen. Jede Einsparung zählt und trägt dazu bei, Ihre finanzielle Situation zu verbessern.

Suchen Sie sich einen Nebenjob zur Überbrückung

Ein temporärer Nebenjob kann Ihnen helfen, zusätzliches Einkommen zu generieren und Ihre finanzielle Lücke zu schliessen. Betrachten Sie Optionen wie Freelance-Arbeit oder Teilzeitjobs, die flexibel mit Ihrem Hauptberuf vereinbar sind. Es gibt viele Plattformen, die spezifisch auf Nebenjobs ausgerichtet sind.

Der Nebenjob sollte Ihnen dabei helfen, den finanziellen Engpass schnell wieder zu beheben. Beachten Sie, dass Sie Ihren Nebenerwerb transparent machen, falls Sie berufstätig sind. Als Arbeitnehmer:in sind Sie in den meisten Fällen dazu verpflichtet, Ihren Arbeitgeber über zusätzliche Erwerbstätigkeiten zu informieren und sich vorab eine Bestätigung einzuholen. 

Disziplin und Geduld lohnt sich

Denken Sie daran: Finanzielle Engpässe sind oft vorübergehend. Mit den richtigen Strategien und etwas Durchhaltevermögen können Sie diese Herausforderung meistern und Ihre Geldsorgen beheben.

Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie das Gefühl haben, dass die Situation Sie überfordert. Es gibt Schuldenberatungsstellen und Finanzexpert:innen, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Bleiben Sie positiv und fokussiert – mit der richtigen Herangehensweise werden Sie diese schwierige Phase überwinden und gestärkt daraus hervorgehen.

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