Was bedeutet nachhaltiges Bauen konkret?
Bei der Nachhaltigkeit im Bau geht es auch, aber längst nicht nur um Solaranlagen und um CO2-neutrale Heizsysteme. Im Zentrum steht die Frage: Welche Auswirkungen hat eine Immobilie während ihres gesamten Lebenszyklus (Bau, Betrieb, Rückbau) auf Menschen und Umwelt?
Es geht also um die Gesamtökobilanz eines Projekts. Wichtig ist zum Beispiel nicht nur eine effektive Wärmedämmung, sondern eine effektive Wärmedämmung aus umweltfreundlichem Material. Auch der Flächenverbrauch ist ein wichtiger Faktor in der Nachhaltigkeitsrechnung, ebenso der Energieverbrauch für die Herstellung der Baumaterialen (graue Energie). Recyclingbeton schneidet zum Beispiel deutlich besser ab als herkömmlicher Beton, der mit hohem Energieaufwand hergestellt wird.
Nachhaltige Gebäude sind aber nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für die Menschen. Sie zeichnen sich durch ein gesundes, ausgeglichenes Raumklima, gute Raumluft und hohen Wohnkomfort aus – zum Beispiel dank der guten Wärme- und Schalldämmung und der schadstofffreien Baustoffe. Nachhaltigkeit fängt zudem schon bei der architektonischen Planung an, indem zum Beispiel das Gebäude und die Fenster so konzipiert sind, dass das Tageslicht und die Wärme der Wintersonne optimal genutzt werden können.
Auch eine lange Nutzungsdauer gehört zur Nachhaltigkeit, was ebenfalls mit einer klugen Planung einhergeht. So kann eine modular aufgebaute Immobilie relativ einfach den veränderten Lebensumständen angepasst werden, zum Beispiel, wenn aus dem Einfamilienhaus mehrere Alterswohnungen entstehen sollen.