Die Schweiz ist ein kleines Land mit einer grossen Sprachenvielfalt. Begünstigt wird die Mehrsprachigkeit einerseits durch die geografische Lage, andererseits aber auch durch die Zuwanderung. So werden neben den vier offiziellen Landessprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch viele andere Sprachen gesprochen, darunter beispielsweise Portugiesisch, Englisch, Türkisch, Spanisch, Serbisch, Kroatisch oder Albanisch. Überdurchschnittlich stark verbreitet ist die Nutzung mehrerer Sprachen denn auch bei Menschen mit Migrationshintergrund. Gemäss einer Auswertung des Bundesamts für Statistik (BFS) im Jahr 2019 benutzen sie regelmässig mindestens drei Sprachen.

Sprachkenntnisse verbessern aus beruflichen Gründen

Laut BFS sprechen 65 Prozent der Bevölkerung regelmässig Schweizerdeutsch, 39 Prozent Französisch, 15 Prozent Italienisch und 0,9 Prozent Rätoromanisch. Die häufigste Nichtlandessprache ist Englisch. Sie wird in der Deutschschweiz von 46 Prozent, in der Romandie von 43 Prozent und in der italienischsprachigen Schweiz von 37 Prozent gesprochen. Obwohl hierzulande fast die Hälfte der Kinder bereits zu Hause mit mehreren Sprachen in Kontakt kommt, werden Sprachkenntnisse hauptsächlich aus beruflichen Gründen erweitert.

Mehrsprachigkeit im Unternehmen

Unternehmen, die in mehreren Landesteilen oder international tätig sind, schätzen Mitarbeiter:innen mit einer hohen Sprachkompetenz. Ob für Vertragsverhandlungen, in der Zusammenarbeit mit Dienstleistern oder natürlich im Kontakt mit anderssprachigen Kund:innen – mehrsprachige Mitarbeiter:innen sind ein wahrer Gewinn. Jede Landessprache ist ein Plus. Wer sich auf die Weltmärkte ausrichten möchte, benötigt ausserdem Kenntnisse in Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Chinesisch und Russisch.

Der Postkonzern fördert die Mehrsprachigkeit

Während früher Mitarbeiter:innen mit den entsprechenden Sprachfähigkeiten oftmals explizit gesucht werden mussten, bringen Angestellte diese heutzutage aufgrund der kulturellen Vielfalt häufig mit. So auch beim Postkonzern, wo Menschen aus über 130 Nationen mit rund 75 Muttersprachen aufeinandertreffen. Um die Toleranz und Akzeptanz dieser kulturellen Vielfalt im Alltag zu fördern, wurde im Jahr 2013 das Netzwerk MOSAICO ins Leben gerufen. Co-Präsident John Léchenne erklärt das Ziel und den Nutzen von MOSAICO.

John Léchenne, was ist das Ziel von MOSAICO?

MOSAICO setzt sich für eine gelebte Sprach- und Kulturvielfalt im Postkonzern ein. So kann man Barrieren und Vorurteile abbauen. Das Netzwerk macht mit gezielten Aktionen wie Vorträgen oder einem Theater auf die Diversität aufmerksam und versucht, das Verständnis für andere Kulturen zu fördern. Alle Mitarbeiter:innen sollen ihre Sprache und Kultur leben können. So sensibilisieren wir beispielsweise Vorgesetzte dafür, auch dann E-Mails zu lesen, wenn sie nicht in ihrer Muttersprache geschrieben sind.

Inwiefern profitieren mehrsprachige Mitarbeiter:innen?

Wer zwei bis drei Sprachen spricht, hat bei der Stellensuche gegenüber Mitbewerber:innen einen grossen Vorteil. Auch bei der Post. Wobei es je nach Bereich variiert. Auffallend ist auf jeden Fall, dass das Westschweizer Kader bei uns auch Deutsch spricht. Generell fährt man mit den Landessprachen – speziell Deutsch, Französisch und Italienisch – gut. Insbesondere bei Swiss Post Solutions ist aber auch Englisch sehr beliebt. Wollen Vorgesetzte Teams mit einer sprachlichen Durchmischung, sind sie gefordert.

Wie unterstützt MOSAICO die Mitarbeiter:innen?

Einerseits hilft das Netzwerk Mitarbeiter:innen aus ganz verschiedenen Jobs, ein Sprachtandem zu finden. Dabei unterstützen sich zwei Mitarbeiter:innen unterschiedlicher Muttersprache gegenseitig, die Kenntnisse der jeweils anderen Sprache zu verbessern. Andererseits bietet MOSAICO an verschiedenen Standorten die Möglichkeit, sich in der Mittagspause am Sprachtisch in Deutsch, Französisch, Italienisch oder Englisch auszutauschen.

Mehrsprachigkeit bei PostFinance

Von diesen Angeboten profitieren selbstverständlich auch die Mitarbeiter:innen von PostFinance. Das innovative Finanzinstitut investiert schon seit Jahren in die sprachliche Bildung seiner Mitarbeiter:innen. Es trägt damit zur Weiterentwicklung jedes Einzelnen bei, schafft neue soziale Verbindungen und fördert die Mitarbeiterzufriedenheit. Zudem können gemäss einer Studie der Harvard Business Review durch die Förderung der Mehrsprachigkeit auch nichtsprachliche Tätigkeiten verbessert werden, da mehrsprachige Menschen besser in der Lage sind, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Die Mehrsprachigkeit zu fördern, ist eine Investition, die sich für alle lohnt.