Börsenbegriffe: Die wichtigsten Finanzbegriffe im Überblick

19.02.2025

Die Welt der Börse ist faszinierend, aber auch voller komplizierter Begriffe. Was bedeuten Anlagefonds, ETFs oder der Zinseszinseffekt? In diesem Beitrag erklären wir Ihnen 26 zentrale Börsenbegriffe – einfach und verständlich. Egal, ob Sie Einsteiger:in sind oder bereits Erfahrungen beim Investieren haben: Tauchen Sie mit unserem Beitrag in die Welt des Anlegens ein und testen Sie Ihr Wissen im Finanzquiz!

In Kürze

  • In unserem Beitrag lernen Sie 26 wichtige Börsenbegriffe kennen
  • Das kleine Finanzglossar soll helfen, die Welt der Börse verständlich zu machen – mit kurzen und nachvollziehbaren Erklärungen
  • Testen Sie Ihr neues Wissen gleich mit unserem Finanzquiz

Die Börse spricht ihre eigene Sprache. Für Einsteiger:innen ist es wichtig, sich mit den grundlegenden Finanzbegriffen vertraut zu machen und auch für Investor:innen mit Erfahrung lohnt es sich, ihr Börsenwissen aufzufrischen und zu erweitern. In unserem kleinen Beitrag finden Sie 26 wichtige Börsenbegriffe – verständlich erklärt und leicht zugänglich.

Interessiert an Themen rund ums Anlegen?

In unserem Anlegen-Blog finden Sie spannende Beiträge, mit denen Sie Ihr Börsenwissen aufbauen und erweitern.

 

Finanzbegriffe

  • Ein Anlagefonds (kurz Fonds) ist eine Art Topf, in den viele Anleger:innen einzahlen. Diese Gelder legt ein:e Fondsmanager:in je nach Fonds in Aktien, Obligationen, Edelmetalle, Rohstoffe oder andere Anlageklassen an. Als Anleger:in besitzen Sie einen Anteil an diesem Topf – die Fondsanteile. Der Vorteil eines Fonds besteht in der Diversifikation: Das Fondsvermögen wird nicht in eine einzelne Anlage investiert, sondern in viele. 

  • Bulle und Bär symbolisieren Kursentwicklungen an der Börse: Der Bulle symbolisiert steigende Kurse, der Bär sinkende. Um sich die Begriffe zu merken, hilft eine tierische Eselsbrücke: Der Bulle nimmt den Kurs auf die Hörner und schleudert ihn hoch, der Bär schlägt mit seiner Tatze den Kurs nach unten. In einem «Bullenmarkt» steigen die Kurse über einen längeren Zeitraum, das heisst, der Markt befindet sich in einer «Hausse». Der «Bärenmarkt» (oder die «Baisse») beschreibt das Gegenteil. Die Anleger:innen haben wenig Vertrauen in den Markt. 

     

  • Die Courtage, auch Handelsentgelt genannt, zählt zu den häufigsten Börsengebühren. Sie fällt als Provision an, wenn Banken, Onlinetradingplattformen oder Börsenmakler:innen Börsengeschäfte durchführen oder vermitteln. Die Courtage hängt in der Regel von der Höhe der Transaktion, der Anlageklasse und dem Börsenplatz ab, an dem der Wertpapierhandel stattfindet.

  • Diversifikation ist das A und O einer erfolgreichen Investmentstrategie. Darunter versteht man die möglichst breite Streuung von Geldern auf unterschiedliche Märkte, Branchen, Währungsräume und Titel. Ziel der Diversifikation ist die Reduktion der Risiken: Mit einem diversifizierten Portfolio reduziert man die Wahrscheinlichkeit, auf das falsche Pferd zu setzen. Sollte sich ein Titel nicht wie gewünscht entwickeln, hat man die Chance, dass andere Titel dies auffangen können.

    Mehr erfahren im Artikel «Diversifikation – anhand von Beispielen erklärt»

  • ETFs (Exchange Traded Funds), auf Deutsch «börsengehandelte Fonds», werden, wie der Name sagt, an der Börse gehandelt. ETFs bestehen aus mehreren Wertpapieren und sind meistens darauf ausgerichtet, die Wertentwicklung eines spezifischen Index wie zum Beispiel des Swiss Market Index (SMI) abzubilden. Steigt der Index, steigt auch der Wert des ETF. Fällt der Index, verliert der ETF an Wert.

  • Das Schweizer Finanzdienstleistungsgesetz (FIDLEG) enthält im Wesentlichen Regelungen über die Erbringung von Finanzdienstleistungen und über das Angebot von Finanzinstrumenten. Es bezweckt den Schutz der Kund:innen von Finanzdienstleistern sowie die Schaffung vergleichbarer Bedingungen für das Erbringen von Finanzdienstleistungen durch die Finanzdienstleister. Damit trägt es dazu bei, das Ansehen und die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Schweiz zu stärken.

    Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Weiter zum FIDLEG auf fedlex.admin.ch

  • Geldmarktpapiere sind kurzfristige Schuldverschreibungen, die auf dem Geldmarkt gehandelt werden. Sie dienen dazu, kurzfristigen Finanzierungsbedarf von Unternehmen, Banken oder dem Staat zu decken. Typischerweise haben Geldmarktpapiere eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.

  • Ein Hedgefonds ist ein spezialisierter Investmentfonds, der darauf abzielt, durch eine Vielzahl von Anlagestrategien hohe Renditen zu erzielen – unabhängig davon, ob die Märkte steigen oder fallen. Hedgefonds sind oft weniger reguliert als traditionelle Investmentfonds.

    Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Weiter zum Artikel «Der Hedgefonds: auch in sinkenden Märkten Rendite erzielen»

  • IPO ist die Abkürzung für Initial Public Offering und bedeutet auf Deutsch Börsengang – also das erstmalige öffentliche Anbieten von Aktien einer Gesellschaft. Der Vorgang wird auch als Neuemission bezeichnet. IPOs sind eine von verschiedenen Möglichkeiten, mit denen sich Unternehmen Kapital beschaffen können.

  • Junk Bonds bedeutet auf Deutsch so viel wie Schrott- oder Ramschanleihe. Diese Art von Obligationen stammt von Unternehmen oder Staaten mit schlechter Kreditwürdigkeit. Mit dem Kauf eines Junk Bonds leiht man einer Firma Geld, die nur über ein niedriges Rating verfügt. Weil das Risiko solcher Anlagen hoch ist, sind auch die entsprechenden Zinszahlungen höher als bei anderen Obligationen. Kurz und gut: Es handelt sich um Obligationen mit hohen Zinserträgen und hohem Ausfallsrisiko. 

    Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Mehr erfahren über die gängigsten Obligationenarten

  • Kryptowährungen sind digitale bzw. virtuelle Währungen, die auf kryptografischen Technologien beruhen und in der Regel dezentral organisiert sind. Sie ermöglichen direkte Transaktionen ohne Zwischeninstanzen wie Banken. Bitcoin war die erste Kryptowährung. Mittlerweile gibt es Tausende weiterer Kryptowährungen. 

    Mehr erfahren über Kryptowährungen

  • Ein Leitindex ist wie eine Art Barometer, das die Entwicklung der Wertpapiere von verschiedenen Unternehmen abbildet. Beim bekanntesten Schweizer Index, dem SMI, sind es die Aktien der 20 meist gehandelten und grössten Aktiengesellschaften des Landes; im Leitindex der Tokioter Wertpapierbörse Nikkei 225 sind die wichtigsten 225 Aktienwerte Japans enthalten. Ein Leitindex bildet immer einen Teil eines Marktes ab und zeigt, wie sich dieser entwickelt. Indizes eignen sich zum Beispiel, um die Entwicklung der Börsen einzelner Länder zu vergleichen.

  • Die Marktkapitalisierung ist der aktuelle Börsenwert eines Unternehmens und wird so berechnet: Anzahl der Aktien x Kurs = Marktkapitalisierung. Im Oktober 2024 war übrigens das US-amerikanische Tech-Unternehmen Apple, gemessen an der Marktkapitalisierung, mit 3,4 Billionen US-Dollar das wertvollste Unternehmen der Welt. 

  • Die Nasdaq mit Sitz in New York ist die grösste elektronische Börse in den USA, gemessen an der Zahl der notierten Unternehmen. Mehr als 3000 sind es insgesamt. An der Nasdaq (steht für National Association of Securities Dealers Automated Quotations) werden vor allem innovative Wachstumswerte aus dem Technologiesektor gehandelt, die aufgrund der hohen Volatilität eher spekulativ sind. Die Börse wurde 1971 als vollelektronische Handelsplattform gegründet. 

  • Obligationen sind Schuldtitel, die von Unternehmen oder Regierungen ausgegeben werden, um Kapital zu beschaffen. Dabei erhält der Herausgeber der Obligation von den Anleger:innen Geld und verpflichtet sich, das Kapital am Ende einer bestimmten Laufzeit zurückzuzahlen zu einem in der Regel fixen Zinssatz. 

  • Unter einem Portfolio bzw. Anlageportfolio versteht man die Zusammenstellung von verschiedenen Investments. Ein gut diversifiziertes Portfolio besteht aus unterschiedlichen Arten von Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffen und Bargeld, um das Risiko zu minimieren und die Chancen auf Renditen wahrzunehmen. 

    Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Weiter zu unseren Pizza Portfolios

  • Eine Qualitätsaktie ist eine Aktie eines Unternehmens, das durch eine besonders starke Marktposition, eine hohe Ertragskraft, eine stabile Dividendenpolitik und eine solide Bilanzstruktur gekennzeichnet ist. Diese Aktien sind oft weniger volatil und werden von Anleger:innen bevorzugt, die eine langfristige, risikoärmere Investitionsstrategie verfolgen.

  • Die Risikofähigkeit gibt Auskunft darüber, wie viel Risiko Anleger:innen finanziell eingehen können. Fragen dazu sind zum Beispiel:

    • Wie viele Verluste kann die Anleger:in verkraften?
    • Hat die Anleger:in eine Sicherheitsreserve?
    • Wie sieht die aktuelle Einkommens- und Vermögenssituation der Anleger:in aus?

    Die Risikobereitschaft hingegen sagt mehr über die emotionale Einstellung der Anleger:innen zum Thema Risiko aus und leitet sich aus Antworten zu Fragen ab wie:

    • Wie geht die Anleger:in mit starken Kursschwankungen um?
    • Was tut die Anleger:in, wenn die Anlagen im Wert steigen?
    • Wie reagiert die Anleger:in, wenn die Anlagen im Wert sinken?
    • Mit welcher Rendite wäre die Anleger:in zufrieden?

    Die Ermittlung der Risikofähigkeit und der Risikobereitschaft ist Teil des Anlegerprofils, auf dessen Basis die individuelle Anlagestrategie ermittelt wird. 

  • Staking ist ein Prozess, bei dem Besitzer:innen von Kryptowährungen Belohnungen erhalten , indem sie ihre Coins für einen bestimmten Zeitraum halten und sie zum Validieren von Netzwerktransaktionen zur Verfügung stellen. Klingt kompliziert, ist aber einfach: Man verdient mit seinen Kryptowährungen passives Einkommen, kann damit aber in der definierten Zeit nicht handeln.

  • Bei einem Termingeschäft oder Zeitgeschäft gehen zwei Vertragsparteien eine gegenseitig bindende Verpflichtung ein, einen Kauf oder Verkauf nicht sofort, sondern erst in der Zukunft zu realisieren. Ein Beispiel: Bei Devisentermingeschäften erfolgt der Kauf oder der Verkauf der gehandelten Fremdwährung auf einen bestimmten Termin. Der Betrag und der Kurs sind fixiert.

  • Unterbewertete Aktien sind Aktien, deren Preis unter ihrem inneren Wert liegt. Der innere Wert, sprich der tatsächliche Wert, wird auf Basis der Finanzkennzahlen eines Unternehmens berechnet. Unterbewertete Aktien können folglich aktuell zu einem geringeren Preis gekauft werden, als ihr tatsächlicher Wert vermuten lässt. Übrigens: Value-Investing ist eine Anlagestrategie, bei der Anleger:innen dann investieren, wenn der Aktienkurs eines Unternehmens mutmasslich unterbewertet ist. 

  • Die Volatilität misst die Schwankungsbreite einer Anlage und zeigt, wie stark sich der Kurs um den Durchschnitt bewegt. Hohe Volatilität bedeutet grössere Abweichungen vom Mittelwert, was z. B. bei Aktien stärker ausgeprägt ist als bei Obligationen. Dadurch spiegelt die Volatilität auch das Risiko wider – je volatiler eine Anlage, desto höher das Risiko. 

  • Wertpapiere sind handelbare Finanzinstrumente, die Vermögensrechte verbriefen. Typische Arten von Wertpapieren sind Aktien (Anteile an Unternehmen), Anleihen (Schuldverschreibungen), Fonds (Anteile an Fondsvermögen), Derivate und Zertifikate. Sie ermöglichen es Anleger:innen, Kapital anzulegen und potenziell Rendite zu erzielen. Die Investition in Wertschriften kann auch mit Risiken verbunden sein. 

  • Xetra ist ein vollelektronisches Handelssystem der Frankfurter Wertpapierbörse, das 1997 eingeführt wurde. Es steht für Exchange Electronic Trading und ermöglicht den Handel von Wertpapieren über ein digitales Netzwerk.

  • Yankee-Bonds sind eine spezielle Art von Anleihen, die von ausländischen Unternehmen oder Regierungen in den Vereinigten Staaten ausgegeben und in US-Dollar gehandelt werden. Den Begriff kann man sich gut merken: In der amerikanischen Umgangssprache steht der Spitzname Yankee für die Bewohner:innen der US-Nordstaaten bzw. allgemein für Amerikaner:innen (vergleichbar mit dem deutschen Ami).

  • Der Zinseszinseffekt beschreibt den Prozess, bei dem Zinsen auf zuvor erhaltene Zinsen berechnet werden. Im Gegensatz zum einfachen Zins, bei dem nur auf das ursprüngliche Kapital Zinsen berechnet werden, wachsen beim Zinseszins sowohl das Kapital als auch die darauf erhaltenen Zinsen exponentiell. Das bedeutet, dass die Zinsen immer wieder dem Kapital hinzugefügt werden und in der nächsten Periode erneut verzinst werden.

Quiz

Sie haben unseren Beitrag studiert und wichtige Börsenbegriffe kennengelernt?

Testen Sie jetzt Ihr Finanzwissen und machen Sie mit bei unserem Finanzquiz. 

Was ist ein Anlagefonds?
Warum ist Diversifikation wichtig für eine erfolgreiche Investmentstrategie?
Was beschreibt am besten einen ETF?
Was ist der Hauptunterschied zwischen Kryptowährungen und staatlichen Währungen wie dem Euro oder Dollar?
Welche der folgenden Aussagen trifft auf Obligationen zu?
Was beschreibt die Risikofähigkeit im Rahmen des Anlegerprofils?
Welche Einschränkung gibt es beim Staking von Kryptowährungen?
Was passiert bei einem Termingeschäft?
Was zeigt die Volatilität einer Anlage an?
Was passiert beim Zinseszinseffekt mit den Zinsen?
Diese Seite hat eine durchschnittliche Bewertung von %r von maximal 5 Sternen. Total sind %t Bewertung vorhanden.
Sie können die Seite mit 1 bis 5 Sternen bewerten. 5 Sterne ist die beste Bewertung.
Vielen Dank für die Bewertung
Beitrag bewerten

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren