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Erstellt am 12.11.2024

Wie die 50-30-20 Regel beim Sparen hilft

«Wo ist denn nur das ganze Geld hin?» Wenn Sie sich diese Frage Ende Monat beim Blick aufs Bankkonto häufiger stellen, kann Ihnen die 50-30-20 Regel vielleicht beim Geld sparen helfen. Wir erklären, wie die Sparmethode funktioniert und wie man sie anwendet.

In Kürze

  • Es gibt verschiedene Methoden, um Geld zu sparen. Die 50-30-20 Regel ist eine davon.
  • Das verfügbare Guthaben wird aufgeteilt in Fixkosten, Freizeit und Sparen.
  • Eine wichtige Voraussetzung, um diese Sparmethode umzusetzen, ist die Übersicht über das eigene Budget.

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Geld zur Seite legen und sich gleichzeitig etwas gönnen? Das geht! Eine besonders beliebte und einfache Sparmethode, um sich ein finanzielles Polster anzulegen, ist die 50-30-20-Regel. 

Was ist die 50-30-20 Regel?

Sparen leicht gemacht – das verspricht die 50-30-20 Regel. Die Sparmethode ist auch einfach zu verstehen: Das monatlich verfügbare Einkommen soll auf 50 Prozent Fixkosten, 30 Prozent Freizeit und 20 Prozent zum Sparen aufgeteilt werden. Also monatliche Rechnungen bezahlen, den eigenen Lifestyle finanzieren und gleichzeitig noch Geld zur Seite legen, das klingt gut. Aber wie genau funktioniert das jetzt und kann die Regel Sie unterstützen, ein kleines Vermögen anzusparen?

Schauen wir genauer auf die einzelnen Bereiche der Sparmethode. 

Die 50 Prozent – kann ich Fixkosten überhaupt optimieren?

Die Hälfte des monatlichen Einkommens soll für wiederkehrende und unvermeidbare Kosten vorgesehen werden. Es sind Notwendigkeiten, die im Leben anfallen und Grundbedürfnisse, wie Wohnen, Essen oder Mobilität abdecken. Dazu gehören zum Beispiel die Miete, die Kosten für die Krankenkasse und Versicherungen, Internet, Strom, regelmässige Lebensmittelkosten und ÖV-Abonnemente.

Wenn Ihr ausbezahltes Einkommen minus Abzug für Steuern zum Beispiel 5'000 Franken hoch ist, sind 2'500 Franken angemessen für all diese notwendigen Ausgaben. Übersteigen die Fixkosten die Hälfte des Einkommens, sollten Sie genauer hinsehen.

Da in der Schweiz die Steuern nicht direkt vom Einkommen abgezogen werden, sollten ca. 10 Prozent des Bruttoeinkommens für die Steuern einkalkuliert werden – dieser Betrag ist aber natürlich vom Wohnort abhängig. Der Der Link öffnet sich in einem neuen Fenster Steuerrechner auf admin.ch hilft Ihnen bei der genauen Berechnung.

Der grösste Posten ist bei den meisten Personen die Miete – um diese zu verändern, braucht es Zeit, Mut und Glück. Gleichzeitig befindet sich dort auch der grösste Hebel – es heisst also: abwägen. Neben der Miete lohnt es sich, bei den anderen Fixkosten wie Versicherungen Vergleiche zu ziehen und auf günstigere Anbieter zu wechseln.

Auch beim Einkaufen gibt es Sparmöglichkeiten, indem Sie beispielsweise gezielt Aktionen nutzen und verfolgen. Mit schlauer Vorbereitung, einem Blick in den Kühlschrank vor dem Weg zum Supermarkt und einem Einkaufszettel kaufen Sie nur ein, was Sie effektiv brauchen und sparen dadurch Geld. Ausserdem tun Sie damit der Umwelt etwas Gutes, denn weniger unnötig eingekaufte Lebensmittel bedeuten weniger Food Waste. 

30 Prozent – persönliche Bedürfnisse kommen nicht zu kurz

Gemäss der 50-30-20 Regel können ein Drittel der monatlichen Ausgaben in persönliche Bedürfnisse fliessen. Dieser Anteil wird genutzt, um Dinge zu zahlen, die nicht lebensnotwendig sind, aber Ihnen Freude bereiten oder das Leben angenehmer machen. Dazu gehören Ausgaben für Ausflüge, Restaurantbesuche, neue Kleidung, das Fitnessabo und so weiter. Aber auch Ferien sollten über diesen Anteil bezahlt werden, damit Sie nicht das Ersparte anzapfen müssen.

In diesen Topf fallen auch die Abos für Streamingdienste wie Netflix und Spotify, Zeitungen oder Zeitschriften. Hier könnten Sie sich die Frage stellen, ob Sie mit einem günstigeren Angebot besser bedient sind – besonders, wenn neue auf den Markt kommen.

In unserem Beispiel würden Ihnen für persönliche Bedürfnisse 1'500 Franken zur Verfügung stehen. Das sind 375 Franken pro Woche oder 18'000 Franken pro Jahr. Gemäss der Regel gilt auch hier: ein Drittel sollten diese Ausgaben normalerweise nicht übersteigen. Jedoch gibt es vielleicht Monate, in denen weniger anfällt und der übriggebliebene Betrag kann in einem anderen Monat ein zusätzliches Bedürfnis finanzieren. 

20 Prozent – finanzielle Ziele verfolgen

Die letzten 20 Prozent, oder ein Fünftel des monatlich verfügbaren Gehalts, wird gespart. Es ist dabei ratsam, den Betrag auf ein separates Konto zu überweisen oder beispielsweise in einem Depot anzulegen.

Dieses Geld ist dafür vorgesehen, einerseits ein finanzielles Polster aufzubauen und Sparziele zu verfolgen sowie sich grössere Träume zu erfüllen. Zum Beispiel ein neues Auto, eine Weltreise oder die eigene Hochzeit. Auch Einzahlungen in die Säule 3a werden hier berücksichtigt. Diese lohnen sich nicht nur für ein grösseres finanzielles Polster im Alter, sondern auch, um Steuern zu sparen.

Es hilft ausserdem, wenn man weiss, worauf man spart. Es ist ähnlich wie beim Sport: es funktioniert auch ohne Ziel, aber die Motivation steigt, wenn man weiss, wofür man es tut.

Folgen wir wieder unserem Beispiel, sind das 1'200 Franken pro Monat und satte 14'400 Franken pro Jahr, die gespart werden können. Hier bietet es sich zusätzlich an, das Geld zu investieren. Ohne grossen Aufwand geht das zum Beispiel mit einem langfristigen ETF-Sparplan. Je mehr man in solche Sparpläne steckt, desto grösser wird die Rendite, in dem man zum Beispiel vom Zinseszins profitiert.

Sollten Sie Schulden haben, ist es sinnvoll, wenn möglich etwas mehr als die 20 Prozent auf die Seite zu legen. Wichtig ist, dass Sie diese in die Ausgaben miteinrechnen.

Ausgaben im Griff und im Blick behalten

Voraussetzung, der 50-30-20 Sparmethode zu folgen, ist eine Übersicht über das Budget zu haben. Die Einnahmen und Ausgaben sollten Sie daher möglichst genau im Überblick behalten. Denken Sie daran, vom verfügbaren Bruttoeinkommen Ihre erwarteten monatlichen Steuern abzuziehen. Erst dann erhalten Sie den Betrag, der für die 50-30-20 Regel ausschlaggebend ist.

Wenn Sie jetzt denken, das ist einfacher gesagt als getan, können Ihnen die folgenden Vorschläge helfen, eine Übersicht über die eigenen Ausgaben und Einnahmen zu schaffen. 

  • Sammeln Sie alle Ausgaben eines Montas und schreiben Sie diese auf. Welches sind Fixkosten und welches sind Freizeitausgaben? Haben Sie noch Ferien geplant? So schaffen Sie ein erstes Bewusstsein für die Kosten, die bei Ihnen anfallen und Sie entdecken vielleicht ein paar Sparpotenziale.

  • Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Apps, die Sie bei der Planung Ihrer Ausgaben sowie beim Geld sparen unterstützen. Hier finden Sie fünf ausgewählte Apps, die Sie nutzen können, um eine Übersicht zu verschaffen.

    Für PostFinance-Kund:innen gibt es übrigens im E-Finance oder in der PostFinance App eine nützliche Budgetfunktion unter «Meine Analysen».

  • Wenn Sie gleich nach der Lohnauszahlung die Fixkosten bezahlen, sehen Sie besser, was noch zur Verfügung steht. Deshalb ist es von Vorteil, wenn diese Ausgaben gleich mit einem Dauerauftrag von Ihrem Konto gehen. Dies können Sie gleich auch mit dem 20 Prozent Sparanteil machen, wenn Sie wollen. So verbleiben bestenfalls noch 30 Prozent auf dem Lohnkonto stehen.

    Weitere Tipps zur Budgetplanung finden Sie in unserem Blogartikel «Budget erstellen leicht gemacht: 5 Tipps zur Budgetplanung».

Die eigene finanzielle Situation entscheidet

Die 50-30-20 Regel ist natürlich umso einfacher anwendbar, desto mehr Einkommen verfügbar ist. Für manche ist es schwierig, 20 Prozent des Gehalts nicht anzutasten.

Probieren Sie die Regel in Theorie einmal aus und verschaffen Sie sich einen Überblick über das Budget. Haben Sie erst einmal die Übersicht, werden Ihnen vielleicht schnell erste Handlungen und Hebel zum Sparen klar. 

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