Marktüberblick: Gelungener Start

Nach anfänglichen Schwierigkeiten starteten die Finanzmärkte erfolgreich ins neue Jahr. Insbesondere die europäischen und chinesischen Aktienmärkte legten kräftig zu. Der drohende Handelskonflikt mit den USA konnte dies bislang kaum beeinträchtigen.

Die langfristigen Zinsen in den Industrienationen sind im vergangenen Monat nach dem starken Anstieg bis Mitte Januar wieder etwas gesunken. Diese Entwicklung hat für Kursgewinne an den Obligationenmärkten gesorgt. 

Indexierte Wertentwicklung von Staatsobligationen in Lokalwährung

100 = 01.01.2025

Diese Grafik zeigt die Wertentwicklung von Staatsobligationen in Lokalwährung aus der Schweiz, den USA und Deutschland. Die Wertentwicklung im vergangenen Jahr zeigte sich erneut unbeständig. In der zweiten Jahreshälfte zeichnete sich jedoch ein zunehmender Abwärtstrend ab, der zuletzt aber wieder deutlich gebremst wurde.
Quelle: SIX, Bloomberg Barclays

Nachdem die langfristigen Zinsen im Januar zunächst deutlich gestiegen waren und Verluste an den Obligationenmärkten verursacht hatten, folgte Mitte Januar eine Kehrtwende. Sowohl die weitere Lockerung der Geldpolitik in Europa und Grossbritannien als auch der Rückgang der Kerninflationsrate für Dezember in den USA dürften zu dieser Trendwende beigetragen haben. Kurzfristig geriet diese allerdings wieder in Gefahr, als mit dem Anstieg der US-Kerninflationsrate für Januar auf 3,3 Prozent erneut Inflationssorgen aufkamen. Der Rückgang der Produzentenpreise in den USA sorgte jedoch wieder für eine gewisse Beruhigung. Die Zinsen in Europa und den USA sanken damit im Monatsvergleich und verhalfen den Staatsobligationen zu Kursgewinnen.

Entwicklung der 10-jährigen Verfallrenditen

In Prozent

Die Grafik zeigt die Entwicklung der Verfallrenditen auf 10-jährigen Staatsobligationen der Schweiz, der USA und Deutschlands. 10-jährige Verfallrenditen sind ein wichtiger Massstab für die Zinsentwicklung. Langfristig weisen diese einen starken Abwärtstrend auf. Seit Anfang 2020 ist jedoch eine Trendwende hin zu höheren Zinsen zu beobachten. Dieser Trend wurde mit der geldpolitischen Wende zunehmend gebremst, hat sich zuletzt aber wieder beschleunigt.
Quelle: SIX, Bloomberg Barclays

Der seit Mitte Dezember zu beobachtende starke Aufwärtstrend bei den langfristigen Zinsen hat sich im vergangenen Monat merklich abgeschwächt. Sowohl in Europa als auch in den USA sind die Verfallrenditen um etwa 25 Basispunkte gesunken. Die Verfallrenditen auf 10-jährige US-Staatsobligationen liegen nun wieder bei rund 4,5 Prozent und damit auf dem Niveau von Mitte Dezember, bevor sich die US-Notenbank (Fed) deutlich zurückhaltender zu möglichen Leitzinssenkungen geäussert hatte. Entgegen diesem Trend rentieren 10-jährige Schweizer Staatsobligationen wie im Vormonat bei 0,4 Prozent. Zwischenzeitlich sind sie allerdings ebenfalls tiefer bei 0,3 Prozent gelegen, sind aber zuletzt im Zuge des Anstiegs der Kerninflationsrate wieder auf 0,4 Prozent gestiegen.

Risikoaufschläge von Unternehmensobligationen

In Prozentpunkten

Auf dieser Darstellung ist die Differenz zwischen den Verfallrenditen von Staats- und Unternehmensobligationen in US-Dollar, Euro und Franken abgebildet. Diese Risikoaufschläge, auch Spreads genannt, stiegen in der ersten Jahreshälfte 2022 stark, sanken aber in der zweiten Jahreshälfte sowie zu Beginn des folgenden Jahres deutlich. Im März 2023 stiegen die Risikoaufschläge erneut leicht an, bevor sie sich wieder auf einem niedrigen Niveau einpendelten, auf dem sie bis anhin verharrten.
Quelle: Bloomberg Barclays

Die Risikoaufschläge für Unternehmensobligationen befinden sich weiterhin auf historisch niedrigen Niveaus. Der sich abzeichnende Handelskonflikt mit den USA scheint somit bislang keine Auswirkungen auf die Refinanzierungskonditionen der Unternehmen zu haben und auch Rezessionsängste spielen am Markt derzeit weiterhin keine Rolle.

Nach einem verhaltenen Auftakt ist den Aktienmärkten der Start ins neue Jahr geglückt. Vor allem die Aktienmärkte in Europa und der Schweiz haben stark zugelegt. 

Indexierte Aktienmarktentwicklung in Franken

100 = 01.01.2025

Die Grafik stellt die Wertentwicklungen der Aktienmärkte Schweiz, Welt und Schwellenländer in den letzten zwölf Monaten in Franken dar. Sie zeigt, dass sich die Aktienmärkte im vergangenen Jahr trotz einiger Turbulenzen stark entwickelt haben. Nach einem verhaltenen Start haben die Aktienmärkte zuletzt deutlich zugelegt.
Quelle: SIX, MSCI

Nachdem die steigenden Kapitalmarktzinsen zu Jahresbeginn noch für spürbaren Gegenwind an den Aktienmärkten gesorgt hatten, zeigten sich die Aktienmärkte im vergangenen Monat wieder deutlich optimistischer. Insbesondere die europäischen Aktienmärkte und der Schweizer Aktienmarkt legten spürbar zu. Seit Jahresbeginn beträgt der Wertzuwachs rund 10 Prozent. Daran konnte auch der sich abzeichnende Handelskonflikt der Trump-Administration nichts ändern. In der Schweiz konnten die Indexschwergewichte Novartis, Roche und Nestlé, die lange Zeit die Kursentwicklung unseres Heimmarktes gebremst hatten, im vergangenen Monat auch dank guter Unternehmenszahlen deutlich zulegen. 

Momentumstärke einzelner Märkte

In Prozent

Die Darstellung zeigt die Momentumstärke von zwölf der wichtigsten Aktienmärkte weltweit. Das Momentum setzt den letzten Kursstand zum Durchschnitt der letzten sechs Monate ins Verhältnis. Der schwache Jahresauftakt drückte zunächst spürbar auf das Momentum der Aktienmärkte. Der inzwischen zurückgekehrte Optimismus sorgte jedoch im letzten Monat für eine Trendwende, sodass das Momentum der meisten Aktienmärkte wieder im positiven Bereich liegt.
Quelle: MSCI

Der gelungene Start der Aktienmärkte hat dem Momentum der Aktienmärkte wieder Aufwind verschafft. Mittlerweile befindet sich das Momentum der meisten Märkte wieder im positiven Bereich. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend am chinesischen Aktienmarkt, wo das Momentum am stärksten zulegen konnte. Diese Entwicklung dürfte mit dem Durchbruch des chinesischen Startup DeepSeek im Bereich der künstlichen Intelligenz zusammenhängen, da gerade technologieorientierte Werte am chinesischen Markt die grössten Kursgewinne verzeichneten.

Kurs-Gewinn-Verhältnis

Die Abbildung zeigt das Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz KGV, für die Aktienmärkte Schweiz, Welt und Schwellenländer seit dem Jahr 2000. Wegen steigender Unternehmensgewinne und fallender Aktienkurse sind die KGV der drei Märkte seit Sommer 2020 spürbar gesunken. Seit Ende 2022 erholen sich diese dank gestiegener Aktienkurse aber wieder zunehmend.
Quelle: SIX; MSCI

Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) sind im vergangenen Monat deutlich gestiegen, insbesondere in den Schwellenländern und in der Schweiz. Diese Entwicklung ist auf die zuletzt sehr positive Dynamik an diesen Aktienmärkten zurückzuführen. Beide Märkte legten um rund 10 Prozent zu, gleichzeitig blieb die Gewinnentwicklung relativ stabil.

Schweizer Immobilienfonds konnten sich nach einer Schwächephase Mitte Januar wieder leicht erholen.

Indexierte Wertentwicklung von Schweizer Immobilienfonds

100 = 01.01.2025

Die Abbildung zeigt die indexierte durchschnittliche Wertentwicklung von kotierten Schweizer Immobilienfonds in den zurückliegenden zwölf Monaten. Die Wertentwicklung war im dargestellten Zeitraum äusserst volatil, zeigte aber trendmässig nach oben. Die Schweizer Immobilienfonds verzeichneten in den letzten Monaten einen leichten Aufwärtstrend.
Quelle: SIX

Nachdem die Schweizer Immobilienfonds im Januar leicht an Wert verloren hatten, konnten sie zuletzt wieder etwas aufholen. Die Wertentwicklung der Immobilienfonds zeigt sich in diesem Jahr etwas volatiler und hinkt im Gegensatz zum Vorjahr der Wertentwicklung der Aktienmärkte hinterher. Trotzdem liegen die Preise für Immobilienfonds rund 2 Prozent über dem Niveau vom Jahresanfang.  

Aufpreis auf Schweizer Immobilienfonds und 10-jährige Verfallsrenditen

In Prozent

Auf dieser Abbildung ist die Verfallrendite von 10-jährigen Schweizer Staatsobligationen und der Aufpreis auf den in Schweizer Immobilienfonds enthaltenen Immobilienobjekten seit dem Jahr 2000 zu sehen. Der starke Anstieg der Zinsen im Jahr 2022 hat zu einem deutlichen Rückgang der Aufpreise geführt. Im Verlauf des vergangenen Jahres sind die Agios aber wieder angestiegen.
Quelle: SIX

Die positive Wertentwicklung der börsenkotierten Schweizer Immobilienfonds hat dazu geführt, dass sich der Aufschlag, den Investor:innen an der Börse üblicherweise gegenüber dem tatsächlichen Buchwert der Immobilien (NAV) zahlen, auch leicht erhöht hat. Im historischen Vergleich bleiben diese Aufschläge damit nach wie vor hoch. Noch höhere Aufschläge wurden lediglich in Zeiten negativer Kapitalmarktzinsen verzeichnet. 

3-Monats-SARON und 10-jährige Verfallrenditen

In Prozent

Auf dieser Abbildung sind der schweizerische Referenzzinssatz SARON mit einer Laufzeit von drei Monaten und die Verfallrendite von 10-jährigen Schweizer Staatsobligationen seit dem Jahr 2000 zu sehen. Die Verfallrenditen des 3-Monats-Referenzzinssatzes sind zuletzt deutlich gesunken, sodass die Renditen langfristiger Kapitalmarktzinsen und kurzfristiger Geldmarktanlagen vorerst fast auf gleichem Niveau liegen.
Quelle: SNB, BfS

Die Verfallrenditen 10-jähriger Schweizer Staatsobligationen haben sich im Monatsvergleich kaum verändert und liegen derzeit bei 0,4 Prozent. Die langfristigen Zinsen und der 3-Monats-SARON liegen somit fast auf dem gleichen Niveau. Dies könnte sich im März möglicherweise ändern. Die Marktteilnehmer:innen gehen derzeit trotz einer leicht höheren Kerninflation davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins um 25 Basispunkte  senken wird, was die kurzfristigen Geldmarktzinsen unter das derzeitige Niveau der langfristigen Kapitalzinsen drücken würde. 

Währungen

Die Rallye im US-Dollar konnte sich in diesem Monat nicht weiter fortsetzen. Der japanische Yen konnte gegenüber dem US-Dollar deutlich aufwerten. 

WährungspaarKursKKP Neutraler Bereich Bewertung
Währungspaar
EUR/CHF
Kurs
0,95
KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung.
0,90
Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen.
0,83 – 0,97
Bewertung
Euro neutral
Währungspaar
USD/CHF
Kurs
0,90
KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung.
0,79
Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen.
0,69 – 0,90
Bewertung
USD neutral
Währungspaar
GBP/CHF
Kurs
1,13
KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung.
1,20
Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen.
1,04 – 1,36
Bewertung
Pfund neutral
Währungspaar
JPY/CHF
Kurs
0,59
KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung.
0,87
Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen.
0,71 – 1,03
Bewertung
Yen unterbewertet
Währungspaar
SEK/CHF
Kurs
8,42
KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung.
10,04
Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen.
8,98 – 11,10
Bewertung
Krone unterbewertet
Währungspaar
NOK/CHF
Kurs
8,10
KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung.
10,53
Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen.
9,30 – 11,77
Bewertung
Krone unterbewertet
Währungspaar
EUR/USD
Kurs
1,05
KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung.
1,14
Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen.
0,99 – 1,29
Bewertung
Euro neutral
Währungspaar
USD/JPY
Kurs
152,80
KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung.
91,13
Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen.
70,10 – 112,17
Bewertung
Yen unterbewertet
Währungspaar
USD/CNY
Kurs
7,29
KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung.
6,22
Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen.
5,75 – 6,69
Bewertung
Renminbi unterbewertet

Quelle: Allfunds Tech Solutions

Der US-Dollar konnte seinen Aufwärtstrend des letzten Monats nicht fortsetzen. Auf Monatssicht verlor der US-Dollar auf handelsgewichteter Basis rund 2,5 Prozent. Die stärkste Aufwertung gegenüber dem US-Dollar verzeichnete der japanische Yen mit über 3 Prozent. Auslöser für die Aufwertung des japanischen Yen dürfte die weitere Normalisierung der Geldpolitik der japanischen Notenbank gewesen sein. Insgesamt bleibt der US-Dollar auf handelsgewichteter Basis gemessen an der Kaufkraftparität aber weiterhin hoch bewertet.

Kryptowährungen

KryptowährungKursYTD in USDJahreshochJahrestief
Kryptowährung
BITCOIN
Kurs
96’627
YTD Year-to-date: Seit Jahresbeginn in USD
3,48%
Jahreshoch
106’149
Jahrestief
92’542
Kryptowährung
ETHEREUM
Kurs
2’679
YTD Year-to-date: Seit Jahresbeginn in USD
-19,58%
Jahreshoch
3’685
Jahrestief
2’601

Quelle: Allfunds Tech Solutions, Coin Metrics Inc

Gold

Der Goldpreis, gemessen in Schweizer Franken, erreichte einen neuen Höchststand und wertete seit Jahresbeginn um mehr als 10 Prozent auf.

Indexierte Wertentwicklung von Gold in Franken

100 = 01.01.2025

Die Grafik zeigt die indexierte Wertentwicklung von Gold in Schweizer Franken im Jahresrückblick. Der Goldpreis hat seit Jahresbeginn eine starke Wertentwicklung gezeigt und mehrmals neue Höchststände erreicht.
Quelle: Allfunds Tech Solutions

Der Goldpreis erreichte im vergangenen Monat mehrmals neue Höchststände und kletterte erstmals über die Marke von 2’600 Franken pro Feinunze. Seit Jahresbeginn gewann das Edelmetall damit bereits mehr als 10 Prozent an Wert. Mitverantwortlich für den rasanten Anstieg dürfte unter anderem die Angst vor Trumps Zollplänen sein, die die Nachfrage nach Gold als sicherem Hafen erhöht haben dürfte.

Diese Seite hat eine durchschnittliche Bewertung von %r von maximal 5 Sternen. Total sind %t Bewertung vorhanden.
Sie können die Seite mit 1 bis 5 Sternen bewerten. 5 Sterne ist die beste Bewertung.
Vielen Dank für die Bewertung
Beitrag bewerten