Die Unsicherheit über die amerikanische Geldpolitik sorgte an den Obligationenmärkten der Industrienationen für Volatilität.
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Marktüberblick: Unsicherheit über die US-Geldpolitik dominiert
Die Unsicherheit, ob die amerikanische Zentralbank die Leitzinsen senken würde oder nicht, sorgte an den Obligationenmärkten für ein Auf und Ab. Die Aktienmärkte zeigten sich in diesem Umfeld zwar widerstandsfähig, deutlich positive Impulse fehlten aber auch hier.
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Indexierte Wertentwicklung von Staatsobligationen in Lokalwährung
100 = 01.01.2024
Quelle: SIX, Bloomberg Barclays Die Achterbahnfahrt an den Obligationenmärkten setzte sich im vergangenen Monat fort. Im Vordergrund stand die Unsicherheit, ob die amerikanische Zentralbank ihre Leitzinsen senken würde oder nicht. Geldpolitisch relevante Informationen aus den USA lösten dementsprechend starke Bewegungen an den weltweiten Obligationenmärkten aus. Bis Ende Mai dominierte die Befürchtung, dass sich die US-Wirtschaft weiterhin stark entwickeln und die Inflationsraten daher kaum zurückgehen würden. Die Abwärtsrevision des US-Wachstums von 1,6 auf 1,3 Prozent und der jüngste Rückgang der amerikanischen Inflationsraten beruhigten die Märkte zuletzt jedoch wieder. Im Monatsverlauf legten US-Staatsobligationen insgesamt zu, während europäische und Schweizer Staatsobligationen leicht nachgaben.
Entwicklung der 10-jährigen Verfallrenditen
In Prozent
Quelle: SIX, Bloomberg Barclays Die langfristigen Zinsen der Industrienationen haben einen volatilen Monat hinter sich. In den USA sorgten zunächst positive Konjunkturdaten und eine hohe Zahl neu geschaffener Stellen im Mai für Aufwärtsdruck auf die langfristigen Zinsen. Die Abwärtsrevision des US-Wachstums sowie ein erneuter Rückgang der Inflationsraten sorgten jedoch für eine Kehrtwende. Daran änderte auch die Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen nicht zu senken, wenig. Insgesamt liegen die Verfallsrenditen 10-jähriger Staatsobligationen in den USA im Monatsvergleich nun etwas tiefer bei gut 4,3 Prozent, während sie in der Eurozone und in der Schweiz insgesamt leicht angestiegen sind.
Risikoaufschläge von Unternehmensobligationen
In Prozentpunkten
Quelle: Bloomberg Barclays Die Risikoaufschläge verbleiben auf niedrigem Niveau. Im historischen Vergleich liegen die Risikoprämien derzeit gar auf einem tieferen Niveau als nach der globalen Finanzkrise. Gemessen an den Risikoaufschlägen weist der Markt für Unternehmensobligationen damit weiterhin keine Rezessionssorgen auf. Sollten die Zinsen in den USA aber tatsächlich länger höher bleiben und sich gleichzeitig die Konjunktur deutlich abkühlen, könnte sich dies aber schnell ändern.
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Die Erholung der Aktienmärkte von Anfang Mai kam im Verlauf des letzten Monats wieder ins Stocken. Zwar zeigte sich der Markt relativ resilient gegenüber dem Auf und Ab an den Zinsmärkten, klar positive Impulse blieben aber weiterhin aus.
Indexierte Aktienmarktentwicklung in Franken
100 = 01.01.2024
Quelle: SIX, MSCI Die Aktienmärkte zeigten sich im vergangenen Monat relativ widerstandsfähig gegenüber den volatilen Zinsbewegungen. Die hohe Zahl neu geschaffener Stellen in den USA im Mai und die damit verbundenen Befürchtungen, dass die Geldpolitik noch länger restriktiv bleiben könnte, setzten die Aktienmärkte Ende Mai zwar unter Druck, im Juni erholten sie sich jedoch wieder deutlich. Dennoch geriet die Dynamik insgesamt ins Stocken. Auffallend schwach zeigte sich im vergangenen Monat aber der chinesische Aktienmarkt, der damit auch die Performance der Schwellenländeraktien belastete. Dies dürfte auf die wieder aufgeflammten Spannungen im Handelsstreit zwischen China und dem Westen zurückzuführen sein. So signalisierte China mit der Einleitung einer Antidumpinguntersuchung auf Chemieimporte Vergeltung für die von den USA eingeführten massiven Zollerhöhungen auf chinesische Produkte wie etwa Elektroautos.
Momentumstärke einzelner Märkte
In Prozent
Quelle: MSCI Die Zugkraft an den meisten Aktienmärkten hat sich im vergangenen Monat weiter abgeschwächt, bleibt aber mit wenigen Ausnahmen im positiven Bereich. Insbesondere der chinesische Aktienmarkt hat deutlich an Schwung verloren. Erfreulich entwickelte sich hingegen der Schweizer Aktienmarkt. Das Momentum konnte deutlich zulegen. Seit April befindet sich der Schweizer Aktienmarkt auf Erholungskurs. Dies ist auf die starke Entwicklung der Indexschwergewichte aus der Pharma- und Nahrungsmittelindustrie zurückzuführen.
Kurs-Gewinn-Verhältnis
Quelle: SIX; MSCI Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) der Aktienmärkte ist im Monatsvergleich leicht gestiegen. Dies dürfte vor allem auf die positive Kursentwicklung der Aktienmärkte im vergangenen Monat zurückzuführen sein, da es vonseiten der Unternehmensberichterstattung zwischenzeitlich eher ruhig geworden ist. Zwar überzeugte der Chiphersteller Nvidia Ende Mai mit seinen starken Unternehmensergebnissen die Anleger:innen nochmals deutlich, der Effekt auf den Gesamtmarkt war allerdings bescheiden.
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Die börsenkotierten Schweizer Immobilienfonds sind durch den Anstieg des langfristigen Zinsniveaus unter Druck geraten und haben in den letzten Wochen an Wert eingebüsst.
Indexierte Wertentwicklung von Schweizer Immobilienfonds
100 = 01.01.2024
Quelle: SIX Schweizer Immobilienfonds, die an der Börse gehandelt werden, haben im vergangenen Monat spürbar nachgegeben. Dies dürfte wesentlich mit dem Anstieg der Schweizer Kapitalmarktzinsen zusammenhängen. So ist die Verfallrendite auf 10-jährige Schweizer Staatsanleihen in den letzten Wochen um rund 15 Basispunkte auf etwas über 0,7 Prozent gestiegen. Ein Anstieg der Zinsen geht üblicherweise mit einem Rückgang der Bewertung von langfristigen Anlagen einher, da er den heutigen Wert zukünftiger Erträge sinken lässt. Mit dem jüngsten Rückgang liegt die Performance seit Jahresbeginn wieder nahe der Null-Grenze. In den ersten Monaten des Jahres haben die Immobilienfonds noch kräftig zugelegt, was primär auf höhere Mieteinnahmen und damit einhergehende gestiegene Renditeerwartungen zurückzuführen ist.
Aufpreis auf Schweizer Immobilienfonds und 10-jährige Verfallsrenditen
In Prozent
Quelle: SIX Der Aufpreis, den Investoren für das Anlegen in börsenkotierte Immobilienfonds im Vergleich zum tatsächlichen Buchwert der Immobilien (NAV) bezahlen müssen, ist zuletzt wieder gesunken. Da sich der Buchwert vieler Immobilien zuletzt kaum verändert hat, lässt sich der Rückgang primär auf den bereits thematisierten Wertverlust der Immobilienfonds zurückführen. Der Aufschlag liegt mittlerweile noch leicht über der 20-Prozent-Marke. Dies entspricht etwa dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre. In Phasen mit höheren Zinsen liegt der Aufschlag typischerweise tiefer, in Tiefzinsphasen üblicherweise etwas höher.
3-Monats-SARON und 10-jährige Verfallrenditen
In Prozent
Quelle: SIX Die Verfallrenditen auf 10-jährige Schweizer Staatsanleihen sind im Mai etwas angestiegen, liegen mit etwa 0,7 Prozent aber nach wie vor deutlich unter dem SARON-Zinssatz. In dieser Situation, in der das kurzfristige Zinsniveau über dem langfristigen liegt, spricht man von einer inversen Zinskurve. In der Regel deutet dies darauf hin, dass Martktteilnehmer:innen eine Rezession und dementsprechend eine Senkung des kurzfristigen Zinsniveaus erwarten. Dies spiegelt sich in den aktuellen kurzfristigen Erwartungen am Markt wider, wonach von weiteren Zinssenkungen ausgegangen wird.
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Währungen
Der Schweizer Franken hat im Mai seinen Abwertungstrend seit Beginn des Jahres unterbrochen und an Wert zugelegt. Besonders stark zeigten sich ausserdem die skandinavischen Kronen. Der US-Dollar verlor hingegen an Wert.
Währungspaar Kurs KKP Neutraler Bereich Bewertung Währungspaar EUR/CHFKurs 0,98KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,92Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,85 – 0,99Bewertung Euro neutralWährungspaar USD/CHFKurs 0,92KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,79Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,69 – 0,90Bewertung USD überbewertetWährungspaar GBP/CHFKurs 1,15KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 1,20Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 1,04 – 1,36Bewertung Pfund neutralWährungspaar JPY/CHFKurs 0,58KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 0,91Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 0,75 – 1,07Bewertung Yen unterbewertetWährungspaar SEK/CHFKurs 8,35KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 9,86Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 8,84 – 10,88Bewertung Krone unterbewertetWährungspaar NOK/CHFKurs 8,28KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 10,60Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 9,40 – 11,79Bewertung Krone unterbewertetWährungspaar EUR/USDKurs 1,07KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 1,16Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 1,01 – 1,31Bewertung Euro neutralWährungspaar USD/JPYKurs 157,54KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 87,33Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 67,92 – 106,75Bewertung Yen unterbewertetWährungspaar USD/CNYKurs 7,24KKP Kaufkraftparität. Dieses Mass bestimmt einen Wechselkurs anhand der relativen Preisentwicklung. 6,09Neutraler Bereich Reichweite von historisch normalen Schwankungen. 5,65 – 6,53Bewertung Renminbi unterbewertetQuelle: Allfunds Tech Solutions
Nachdem der Schweizer Franken von Januar bis April spürbar an Wert einbüsste, holte er im letzten Monat auf und legte gegenüber dem US-Dollar rund 1,5 Prozent zu. Die amerikanische Währung schwächelte denn auch im Vergleich zu anderen Leitwährungen, nachdem sie im Frühjahr deutlich aufgewertet hatte. Gegenüber dem Euro verzeichnete der Schweizer Franken über den gesamten Monat betrachtet und nach einer kräftigen Aufwertung Ende Mai ein leichtes Plus.
Die skandinavischen Kronen gewannen im vergangenen Monat spürbar an Wert. Am stärksten zeigte sich dies bei der norwegischen Währung, die gegenüber dem Schweizer Franken rund 2,2 Prozent zulegte. Trotz dieser Entwicklung sind sowohl die norwegische als auch die schwedische Krone nach wie vor als unterbewertet einzustufen.
Kryptowährungen
Kryptowährung Kurs YTD in USD Jahreshoch Jahrestief Kryptowährung BITCOINKurs 68’243,00YTD Year-to-date: Seit Jahresbeginn in USD 62,15%Jahreshoch 73’121,00Jahrestief 39’528,00Kryptowährung ETHEREUMKurs 3’559,00YTD Year-to-date: Seit Jahresbeginn in USD 54,99%Jahreshoch 4’073,00Jahrestief 2’207,00Quelle: Allfunds Tech Solutions, Coin Metrics Inc
Gold
Der Goldpreis hat einen volatilen Monat hinter sich. Obwohl der Preis des Edelmetalls jüngst einen leichten Rückgang verzeichnet hat, bewegt er sich nach wie vor auf einem hohen Niveau von leicht über 2300 US-Dollar pro Feinunze.
Indexierte Wertentwicklung von Gold in Franken
100 = 01.01.2024
Quelle: Allfunds Tech Solutions Der Goldpreis sank Mitte Mai und zu Beginn des laufenden Monats leicht, bewegt sich aber nach wie vor auf einem hohen Niveau. In den vergangenen Monaten verzeichnete das Edelmetall vor dem Hintergrund des Konflikts im Nahen Osten einen starken Preisanstieg. In Zeiten der Unsicherheit gilt Gold nämlich nicht nur als Inflationsschutz, sondern grundsätzlich als besonders sichere Anlage. Der leichte Preisrückgang im Mai dürfte unter anderem damit zusammenhängen, dass die chinesische Zentralbank vorerst keine weiteren Goldreserven zukauft. Zuvor hatte diese ihre Goldbestände über mehrere Monate hinweg ausgebaut und damit den Goldpreis gestützt.