Zinsprognose für Hypotheken

Die neuerliche Senkung der Schweizer Leitzinsen hat Saron Hypotheken erneut vergünstigt. Dennoch bleiben aufgrund historisch niedriger Kapitalmarktzinsen auch Festhypotheken attraktiv.

Aktuelle Wirtschaftslage

Stand der Daten: 24.06.2024
Redaktionsschluss: 25.06.2024

Die Attraktivität von Saron Hypotheken hat Mitte Juni mit der zweiten Zinssenkung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nochmals zugenommen. Mit einem Leitzins  von neu 1.25 Prozent liegt das Niveau der Geldmarktzinsen wieder auf der Höhe der Inflationsraten. Historisch betrachtet ist das ungewöhnlich tief. Da kaum mit einem raschen Wiederanstieg der Inflation  zu rechnen ist, scheinen die Voraussetzungen für Stabilität im Schweizer Zinsmarkt gegeben zu sein.

Die Tatsache, dass die Inflation in der Schweiz wieder im Bereich angekommen ist, der mit Preisstabilität gleichgesetzt wird, ist auch unserer schwachen Wirtschaftsentwicklung geschuldet. Seit gut zweieinhalb Jahren ist das Pro-Kopf-Einkommen der Schweizer:innen nicht mehr gewachsen. Verantwortlich dafür ist die schwache globale Nachfrage nach Industrieerzeugnissen und die schlechte Konjunktur  in unserem nördlichen Nachbarland Deutschland. Dieser Gegenwind wird das Schweizer Wirtschaftswachstum voraussichtlich noch bis in den kommenden Winter dämpfen.

Eine schwache Konjunktur kann auch zu tiefen Kapitalmarktzinsen  für längere Laufzeiten und damit zu günstigen Zinsen auf länger laufenden Festhypotheken führen. Aktuell liegen z.B. die Zinsen für zehnjährige Obligationen der Eidgenossenschaft bei nur noch gut einem halben Prozent. Wir denken, dass dies nur eine temporäre Entwicklung sein kann. In dem Masse wie die Konjunktur sich im Winter belebt, ist auch mit einem leichten Anstieg der Kapitalmarktzinsen zu rechnen.

Zinsprognose für Hypotheken der PostFinance AG

Die Tabelle zeigt unsere Prognose der Hypothekarzinsen für verschiedene Laufzeiten. Vorläufig rechnen wir nicht mit einer starken Verschiebung. Angesichts der immer noch rückläufigen Inflation ist vielleicht sogar noch im Herbst mit einer weiteren Zinssenkung der SNB zu rechnen, was die Saron-Zinsen nochmals etwas fallen lassen würde. Die Erwartung einer weiteren Zinssenkung könnte zu einer Seitwärtsentwicklung bei den langfristigen Hypotheken führen. Mit einer besseren Konjunktur im kommenden Jahr ist dann aber wieder mit steigenden Zinsen bei den Festhypotheken zu rechnen.

Prognose zu3 Monate6 Monate12 Monate
Prognose zu
Saron
3 Monate
6 Monate
12 Monate
Prognose zu
Festhypothek 5 Jahre
3 Monate
6 Monate
12 Monate
Prognose zu
Festhypothek 7 Jahre
3 Monate
6 Monate
12 Monate
Prognose zu
Festhypothek 10 Jahre
3 Monate
6 Monate
12 Monate

Legende zur Tabelle 〉 ­­

Entwicklung der Hypothekarzinsen in der Schweiz

Mit der Lockerung der Geldpolitik nach der globalen Finanzkrise sind sowohl der kurzfristige Saron-Zins als auch die Zinssätze für mittel- und langfristige Hypotheken gesunken. Erst als die SNB ihre Geldpolitik als Reaktion auf die während der Covid-Pandemie stark gestiegenen Inflationsraten straffte, stieg das Zinsniveau wieder deutlich an. Im März und Juni 2024 hat die SNB ihren Leitzins nun aber wieder gesenkt. Diese und weitere erwartete Lockerungsschritte wurden am Kapitalmarkt dankbar mit einem Zinsrückgang auf länger laufende Hypotheken aufgenommen.

In Prozent

Die Abbildung zeigt die Zinsentwicklung von 5- und 10-jährigen Festhypotheken sowie des 3-Monat-SARON seit der Finanzkrise 2008. Nach einer langen Phase expansiver Geldpolitik und fallender Zinsen, ist das Zinsniveau in den vergangenen zwei Jahren spürbar angestiegen. In diesem Jahr tendieren die Zinsen aber wieder nach unten.
Quelle: SIX, Werte bis einschliesslich Dezember 2021 basieren auf Libor und ab Januar 2022 auf Saron.

Saron Hypothek oder Festhypothek

Gemäss dem PostFinance-Attraktivitätsindex hat die Attraktivität von Festhypotheken weiter abgenommen. Insbesondere die zwei Leitzinssenkungen der SNB in diesem Jahr machen kurzfristige Geldmarktfinanzierungen  wie Saron Hypotheken zunehmend attraktiv. Dennoch bleiben Festhypotheken aufgrund der historisch niedrigen Kapitalmarktzinsen aktuell noch interessanter als kurzfristige Geldmarktfinanzierungen. Dies könnte sich aber in absehbarer Zeit ändern. Wir rechnen ab Winter wieder mit einem leichten Anstieg der Kapitalmarktzinsen, was die Finanzierungskosten von Festhypotheken wieder ansteigen lassen dürfte. Darüber hinaus halten wir eine weitere Senkung der Leitzinsen im Herbst für durchaus möglich, was die Attraktivität von Festhypotheken weiter verringern würde.

Diese Grafik zeigt die Entwicklung der Attraktivität von Festhypotheken. Im Zuge der Inflationsbekämpfung sind die Schweizer Leitzinsen im Nachgang zur Covid-Krise deutlich gestiegen. Dies hat die Attraktivität von Festhypotheken erhöht. Mit der Lockerung der Geldpolitik werden die Saron Hypotheken aber wieder günstiger und damit auch etwas attraktiver.
Quelle: PostFinance AG, SNB, SIX, Web Financial Group, SECO, KOF
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    Festhypothek

    Ideal bei tiefen Zinsen und bei zu erwartendem Zinsanstieg. Sie sind gegen steigende Zinsen abgesichert und können Ihre Kosten genau planen.

    Laufzeit und Zinssatz

    Saron Hypothek

    Die Saron Hypothek ist ideal bei hohem oder mittleren Zinsniveau und bei zu erwartenden Zinssenkungen. Der Zinssatz kann während der Laufzeit je nach Marktsituation stark schwanken. Durch einen möglichen Wechsel in eine Festhypothek von PostFinance während der Laufzeit bleiben Sie jedoch flexibel.

    Laufzeit und Zinssatz

  • Einfamilienhaus und Stockwerkeigentum

    Die Immobilienpreise für Wohnungen sind im letzten Quartal weiter gestiegen, wenn auch weniger stark als im Vorquartal. Die Preise für Einfamilienhäuser haben sich hingegen stabilisiert. Diese unterschiedliche Dynamik dürfte nicht zuletzt auf das derzeit hohe Preisniveau für Einfamilienhäuser zurückzuführen sein. Nach Corona sind die Preise für Einfamilienhäuser deutlich stärker gestiegen als für Wohnungen. Mittlerweile dürften erstere ein Preisniveau erreicht haben, bei dem Wohnungen als erschwinglicher gelten. Klar an Wert gewonnen haben zudem erneut Mietwohnungen. Dabei dürften die erneuten Mietzinserhöhungen, die durch den Anstieg des Referenzzinssatzes ermöglicht wurden, eine wesentliche Rolle gespielt haben.

    Preisindex, Januar 2000 = 100

    Die Abbildung zeigt die Preisentwicklung für Einfamilienhäuser, Mietobjekte und Wohnungen. Nachdem die Preise für Eigentumswohnungen und insbesondere für Einfamilienhäuser während der Covid-Krise stark zugelegt haben, gab es Anzeichen für eine Normalisierung. Jüngst sind die Preise aber wieder deutlich angestiegen.
    Quelle: BfS

    Interessieren Sie sich für Immobilien als Anlage? In unserem Anlage-Kompass unter dem Abschnitt «Marktüberblick» erhalten Sie eine Einschätzung zur aktuellen Schweizer Immobilienlage.

  • IndikatorenQ2 2023Q3 2023Q4 2023202320242025
    Indikatoren
    BIP-Wachstum
    Q2 2023
    0,4%
    Q3 2023
    0,4%
    Q4 2023
    0,6%
    2023
    0,7%
    2024
    1,0%
    2025
    1,4%
    Indikatoren
    Inflation
    Q2 2023
    2,1%
    Q3 2023
    1,6%
    Q4 2023
    1,6%
    2023
    2,1%
    2024
    1,3%
    2025
    1,5%
    Indikatoren
    Arbeitslosigkeit
    Q2 2023
    1,9%
    Q3 2023
    2,0%
    Q4 2023
    2,2%
    2023
    2,0%
    2024
    2,4%
    2025
    2,2%
    Indikatoren
    Nettozuwanderung 
    Q2 2023
    29‘000
    Q3 2023
    22‘000
    Q4 2023
    22‘000
    2023
    95‘000
    2024
    80‘000
    2025
    75‘000
    Indikatoren
    Wechselkurs EUR/CHF
    Q2 2023
    0,98
    Q3 2023
    0,97
    Q4 2023
    0,94
    2023
    0,97
    2024
    0,93
    2025
    0,91

    Quelle: Bloomberg, Web Financial Group, BfS

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