Diese Seite hat eine durchschnittliche Bewertung von %r von maximal 5 Sternen. Total sind %t Bewertung vorhanden.
Lesezeit 8 Minuten Lesezeit 8 Minuten
Erstellt am 24.06.2024

Pop-up Store oder Pop-up-Restaurant: So gelingt der Start

Pop-ups sind beliebt – ob als Store oder Restaurant. Doch worauf muss man achten, wenn man als Unternehmen oder Gastrobetrieb selbst einen temporären Standort eröffnen möchte? Wir haben einige Tipps zusammengestellt – von der Auswahl der Zahlungsmittel über das Budget bis hin zur Standortwahl.

In Kürze

  • Pop-ups sind Läden oder Restaurants, die nur für eine bestimmte Zeit betrieben werden. Oft werden Pop-ups von bereits existierenden Unternehmen in leerstehenden Locations eröffnet, die sich für eine Zwischennutzung eignen. 
  • Ein passendes Angebot an Zahlungsmitteln ist ein bedeutender Erfolgsfaktor für ein Pop-up. 
  • Vom Budget über den Standort bis zum Betrieb und Marketing: Unsere Schritt-für-Schritt -Anleitung kann helfen, bei der Planung eines Pop-up an die wichtigsten Punkte zu denken.

Mehr Tipps fürs Geschäft erhalten? Mit unserem Business-Newsletter sichern Sie sich nützliche Tipps und Informationen. 

Nur für kurze Zeit

Das beschreibt den Begriff Pop-up am besten. Pop-ups sind Läden und Restaurants, die temporär betrieben werden: Sie tauchen auf (englisch: to pop up) und verschwinden wieder oder tauchen an einem anderen Ort wieder auf. Unternehmen oder Gastrobetriebe mieten dazu Räumlichkeiten für eine begrenzte Zeit an, in denen sie ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten. Die Laufzeit von Pop-up ist ganz unterschiedlich: ein halbes Jahr, mehrere Monate, ein paar Wochen oder aber nur wenige Tage. Für die Kund:innen und Gäste kann ein Pop-up ein besonderer Anreiz sein: Da das Angebot nur kurzzeitig verfügbar ist, ist es exklusiv und speziell. Nicht selten ist der Andrang gross, da die Menschen ja nichts verpassen wollen. Dieses Phänomen ist auch unter dem Begriff «Fear of missing out» (FOMO) bekannt. 

Einkassieren im Pop-up: Mehr ist besser

Es wäre doch schade, wenn Ihre Kund:innen und Gäste gerne in Ihrem Pop-Up konsumieren würden, sie aber davon abgehalten werden, weil sie nicht mit der Karte, TWINT usw. zahlen können. Bieten Sie Ihren Kund:innen auch im Pop-up ein ausreichendes Angebot an Zahlungsmitteln an. So können Sie dafür sorgen, dass Ihnen nicht unnötig Umsatz entgeht. Wird es den Kund:innen beim Bezahlen zu aufwändig oder können sie nicht mit dem bevorzugten Zahlungsmittel bezahlen, ist die Gefahr gross, dass sie Ihr Pop-up verlassen, ohne etwas gekauft oder gegessen zu haben.

Die Lösung: Mit dem Akzeptanzvertrag Zahlungsarten Combo können Sie alle gängigen Zahlungsarten an Ihrem Zahlterminal akzeptieren: von Debitkarten über Kreditkarten und mobilen Zahlungsarten wie TWINT ist alles dabei. Nutzen Sie – falls Sie Zahlungsarten Combo noch nicht abgeschlossen haben – die Eröffnung Ihres Pop-up als Gelegenheit, jetzt darauf umzusteigen.

Pop-ups für Zwischennutzungen

Pop-Up Store, Pop-Up Shop, Pop-Up-Restaurant oder einfach Pop-up: Namen gibt es viele für die Geschäftsidee. Doch was genau zeichnet diesen Trend eigentlich aus? Oft handelt es sich bei den Standorten um leerstehende Ladenflächen, die mit einem Pop-up zwischengenutzt werden, oder um besondere Orte wie eine leerstehende Tankstelle. Das Pop-up-Konzept wurde im Einzelhandel in den späten 1990er-Jahren entdeckt und in grossen Städten wie London und Berlin populär. Seit einigen Jahren hat sich dieses Konzept auch in der Schweiz etabliert und eignet sich nicht nur für verschiedene Branchen und Zwecke, sondern auch für KMU und grosse Unternehmen, wie die folgenden fünf Beispiele zeigen.

Beispiele für Pop-up-Konzepte

  • Herbst für Herbst bietet ein kleines, regionales Unternehmen jeweils für ein paar Wochen sein exklusives Angebot an Marroni-Produkten in einem Pop-up an. Dazu sucht sich der Kleinbetrieb immer wieder einen neuen Standort aus, wo er seine Delikatessen aus eigener Produktion verkauft und über die Theke verköstigt. Auf diese Weise werden immer neue Kund:innen auf das Marroni-Pop-up aufmerksam. 

  • Eine internationale Modekette, die in der Schweiz noch keine Filiale hat, nutzt die Möglichkeit, ihre Marke während sechs Monaten in den grössten Schweizer Städten – als Pop-up in Zürich, Bern oder Basel – in einem vorübergehend leerstehenden Geschäft an bester Lage zu präsentieren. Auf diese Weise kann der Konzern das Potenzial prüfen.

  • Ein inhabergeführtes Unternehmen aus der Einrichtungsbranche mit zwei Stadtfilialen betreibt während der Wintersaison ein Pop-up-Geschäft in einem Wintersportort und bietet damit den Besitzer:innen von Ferienwohnungen die Möglichkeit, vor Ort Möbel zu besichtigen und zu kaufen. 

  • Ein etabliertes Gastrounternehmen testet in der besonderen Atmosphäre einer ehemaligen Industriehalle, die demnächst umgebaut wird, temporär ein neues Tavolata-Konzept. 

  • Eine junge Designerin hat eine besondere Schmuckkollektion mit Kristallen aus der Schweiz entworfen und präsentiert diese in einem kleinen Pop-up in der Nähe einer Tourismusinformation. So kann sie sehen, wie ihr Schmuck bei Tourist:innen ankommt. Ihre Idee ist es, den Schmuck künftig auch an anderen Touristenmagneten in der Schweiz anzubieten. 

Tipp Abverkauf

Ein Pop-Up Store ist auch eine gute Gelegenheit, Altbestände abzuverkaufen, wenn Sie Platz im Lager brauchen. 

In sechs Schritten zu einem gelungenen Pop-up-Konzept

Auch wenn ein Pop-up durch seine Ausstattung und Atmosphäre durchaus signalisieren kann, dass das Geschäft oder das Restaurant nur temporär ist, ist eine sorgfältige Planung und Umsetzung empfehlenswert. Diese Tipps können dabei helfen, einen Pop-up-Laden oder ein Pop-up-Restaurant erfolgreich auf die Beine zu stellen. Berücksichtigen Sie, dass jedes Pop-up einzigartig ist und ein individuelles Vorgehen erfordert, das auf das jeweilige Konzept abgestimmt ist. Daher muss bei jedem Schritt die individuelle Situation beachtet und die Liste entsprechend angepasst werden.

1. Konzept und Ziel

Beschreiben Sie die Ziele Ihres Pop-up-Konzepts. Möchten Sie neue Produkte oder ein neues Konzept einführen, die Markenbekanntheit steigern, Kundenfeedback sammeln oder eine bestimmte Zielgruppe ansprechen? Definieren Sie auch, welche Produkte Sie mit welchem Service und zu welchem Preis anbieten wollen und wie sich Ihr Angebot von jenem der Konkurrenz abhebt.

2. Budget

Erstellen Sie ein detailliertes Budget für Ihr Pop-up, das alle Kosten für Miete, Einrichtung, Personal, Marketing, Versicherung und andere Ausgaben umfasst. Stellen Sie sicher, dass Ihr Budget realistisch ist und Ihre Ziele unterstützt. Zu den Kosten, die je nach Standort, Grösse des Ladens und Art der Einrichtung sehr stark variieren können, zählen unter anderem:

  • Monatsmiete für den Standort
  • Einrichtung des Ladens
  • Inventar (Regale, Möbel usw.)
  • Elektrische Installationen
  • Beleuchtung
  • Dekoration
  • Marketing und Werbung (Wissenswertes im Blogbeitrag «Marketing im KMU»)
  • Lagerung und Logistik
  • Personalkosten (Mehr im Blogbeitrag «Wie Sie Personalkosten richtig kalkulieren»)

Definieren Sie auch KPIs (Key Performance Indicators), um den Erfolg Ihres Pop-up zu messen, wie Umsatz, Kundenanzahl, durchschnittlicher Warenkorbwert, Kundenfeedback und Markenbekanntheit. 

3. Timing

Wie lange es dauert, bis man mit einem Pop-up loslegen kann, hängt unter anderem ab vom Mietvertrag, von der gewünschten Einrichtung (Ladenbau, Einbau einer Küche usw.), von allfälligen Bewilligungen, ohne die Sie nicht starten können, und von der Infrastruktur, die Sie benötigen (Stromleitungen ziehen usw.). Erstellen Sie einen Zeitplan, der alle wichtigen Meilensteine und Aufgaben bis zur Eröffnung und während des Betriebs Ihres Pop-up umfasst. Berücksichtigen Sie dabei auch eventuelle Vorlaufzeiten für Bewilligungen oder Lieferungen.

4. Standort

Als Standort für ein Pop-up können die unterschiedlichsten Lokalitäten in Frage kommen, wie zum Beispiel Ladenlokale zur Zwischennutzung; gedeckte Hinterhöfe; Räumlichkeiten auf Arealen, die früher anders genutzt wurden (Produktionshallen, Kinos, Garagen, Tankstellen usw.) oder Locations, die saisonal anders genutzt werden können (aus einer Gelateria wird im Winter eine Glühwein-Bar, aus einem Fondue-Stübli wird im Sommer ein Pop-up für vegetarische leichte Gerichte usw.).

Prüfen Sie potenzielle Standorte für Ihr Pop-up sorgfältig. Dabei hilft es, Fragen wie die folgenden zu beantworten (die Liste ist nicht abschliessend):

  • Bietet der Standort Laufkundschaft?
  • Hält sich Ihre Zielgruppe in dieser Umgebung auf?
  • Bietet die Umgebung den passenden Rahmen für Ihr Angebot?
  • Wie schätzen Sie den Wettbewerb ein?
  • Ist die Location gut zugänglich?
  • Ist der Standort gut an den öV angebunden?
  • Sind Parkplätze vorhanden?
  • Liegen die Kosten (inklusive Nebenkosten) in Ihrem Budget?
  • Verfügt die Lokalität über die nötige Infrastruktur oder kann diese mit vertretbarem Aufwand nachgerüstet werden?
  • Können Sie den Standort so gestalten, dass er in Bezug auf die Ladengestaltung, die Produktpräsentation, die Beleuchtung und die Atmosphäre Ihren Anforderungen entspricht?
  • Ist das Potenzial am Standort abhängig von saisonalen Gegebenheiten?
  • Hat das Lokal die gewünschte Grösse und ist es genügend hell?
  • Passt die Raumaufteilung für Ihr Konzept?
  • Hat der Raum allenfalls auch eine Aussenfläche, die Sie nutzen können?
  • Könnten sich Nachbar:innen von Ihrem Pop-up gestört fühlen?

Gut zu wissen: Wie findet man Standorte für Pop-ups?

Halten Sie die Augen und Ohren offen: Vielleicht entdecken Sie in Ihrer Stadt bei einem Spaziergang einen geeigneten Ort oder erfahren von Lieferanten, Geschäftspartnern oder von Kolleg:innen von einer Liegenschaft, für die eine Zwischennutzung geplant ist. Weiter gibt es auch Plattformen, die Pop-up-Lokale ausschreiben, wie zum Beispiel popupshops.com, wo man Lokale in verschiedenen Städten suchen kann.

5. Administrative und operative Planung

Sorgen Sie dafür, dass vor und nach der Eröffnung Ihres Pop-up alles reibungslos läuft. 

Brauchen Sie für das Pop-up eine Bewilligung?

Klären Sie ab, ob Sie für Ihr Pop-up eine Bewilligung benötigen und holen Sie diese, wenn nötig, ein. Allgemeine Informationen zu den Gewerbe- und Betriebsbewilligungen in der Schweiz finden Sie auf der Website des Kantons Zürich.

Was gilt bei Pop-up-Restaurants?

Besondere Bestimmungen gelten in der Regel für Gastrokonzepte. Da das Gastgewerbegesetz in der Schweiz kantonal geregelt ist, müssen Sie sich im jeweiligen Kanton nach den Vorschriften erkundigen. In einigen Kantonen gilt für gastronomische Pop-ups nicht dasselbe wie für die «traditionelle» Gastronomie. Je nach Kanton benötigen Sie eine Betriebsbewilligung, ein Wirtepatent, beides oder gar nichts davon. Was fast alle Kantone verlangen, ist ein Hygienekonzept (HACCP-Konzept). Detaillierte Infos dazu erhalten Sie beim kantonalen Lebensmittelinspektorat. 

Organisatorisch alles im Griff

Planen Sie weiter alle operativen Aspekte Ihres Pop-up, inklusive Personalbedarf, Öffnungszeiten, Lagerung, Logistik, Zahlungsabwicklung und Sicherheit. Dabei geht es auch um Fragen wie:

  • Woher bekomme ich den Strom oder andere Infrastruktur (z. B. Wasseranschlüsse, Toiletten), um das Pop-up zu betreiben?
  • Welche Rahmenbedingungen gelten (z. B. bzgl. Lärm und Nachtruhe bei Bars, Hygienekonzepte usw.)?
  • Welche Ausstattung benötige ich?

6. Marketing

Entwickeln Sie eine Marketingstrategie, damit Ihr Pop-up Beachtung findet und Kund:innen bzw. Gäste anlockt. Mögliche Massnahmen, um Ihr Pop-up bekannt zu machen, sind:

  • Nutzen Sie Plattformen wie TikTok, Facebook, Instagram, X und LinkedIn, um das Pop-up anzukündigen. Verwenden Sie Videos und Bilder, die neugierig machen. Erstellen und nutzen Sie auch einen Hashtag für Ihr Pop-up und ermutigen Sie Kund:innen, diesen ebenfalls zu verwenden, wenn sie in sozialen Medien darüber posten. 

  • Versenden Sie E-Mails an Ihre bestehenden Kund:innen. Gutscheine und Rabatte helfen dabei, so viele Besucher:innen wie möglich zu aktivieren.

  • Schalten Sie Anzeigen in lokalen Zeitungen, Zeitschriften oder Onlineplattformen, um die Veranstaltung in Ihrer Nähe zu bewerben. 

  • Verteilen Sie Flyer in der Umgebung des Pop-up-Standorts, um Passant:innen auf das Pop-up aufmerksam zu machen (Achtung Bewilligung einholen).

  • Schalten Sie gezielte Onlineanzeigen über Google Ads, Facebook Ads oder andere Werbenetzwerke, um Ihre Zielgruppe zu erreichen. 

  • Wenn Sie bereits ein stationäres Geschäft betreiben, bewerben Sie Ihr Pop-up direkt am Point of Sale.

  • Gehen Sie Kooperationen mit Influencers oder lokalen Unternehmen und Gastrobetrieben ein und bitten Sie sie, auf deren Social-Media-Kanälen oder in deren Newslettern über Ihr Projekt zu berichten bzw. Flyer aufzulegen und Ähnliches.

  • Laden Sie die Medien zur Eröffnung Ihres Pop-up ein. Medien berichten immer wieder über neue Pop-ups – insbesondere im gastronomischen Bereich.

Vor- und Nachteile eines Pop-up – eine Übersicht

Zu den Plus- und Minuspunkten eines Pop-up können unter anderem gehören:

Vorteile

  • Niedrigere Mietkosten bei Zwischennutzungen
  • Gesteigerte Aufmerksamkeit durch hohe Sichtbarkeit
  • Exklusives Shopping- bzw. Gastroerlebnis   

Nachteile

  • Kurze Existenzdauer
  • Grosser Aufwand im Verhältnis 
  • Risiko des Misserfolgs

Fragen und Antworten

  • Die grösste Hürde ist der Zeitfaktor. So muss der Betrieb innert kurzer Zeit Gewinn abwerfen oder zumindest die Kosten decken. Tragen Sie diesem Umstand bei der Finanzierungsplanung Rechnung. Ebenso sollten Sie auch das Marketing entsprechend aufgleisen: Da das Pop-up nur für kurze Zeit betrieben wird, müssen die Massnahmen schon vor der Eröffnung greifen.   

  • Pop-up und Event sind beides temporäre Aktivitäten. Pop-ups sind zeitlich befristet betriebene Laden- oder Gastrokonzepte, um Produkte zu verkaufen oder gastronomische Dienstleistungen anzubieten.

    Events hingegen sind Veranstaltungen, die eine Vielzahl von Formen annehmen können, darunter Konzerte, Konferenzen, Festivals, Messen, Partys, Sportveranstaltungen, kulturelle Veranstaltungen und vieles mehr. Ein Event kann der Unterhaltung, der Information, der Förderung von Netzwerken und Gemeinschaften, dem Absatz von Produkten und Dienstleistungen und vielem mehr dienen.  

Diese Seite hat eine durchschnittliche Bewertung von %r von maximal 5 Sternen. Total sind %t Bewertung vorhanden.
Sie können die Seite mit 1 bis 5 Sternen bewerten. 5 Sterne ist die beste Bewertung.
Vielen Dank für die Bewertung
Beitrag bewerten

Dies könnte Sie ebenfalls interessieren